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Der öffentlich inszenierte Körper steht im Mittelpunkt dieser Publikation, die den bereits erschienenen ersten Band zur Düsseldorfer Großausstellung "Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen" (Gesolei) von 1926 um die Diskussion interdiziplinärer methodischer Perspektiven ergänzt.
Die Vorführung des "modernen Menschen" und die nationale Feier seiner körperlichen Leistungsfähigkeit, die sich die Gesolei vornahm, ist ein plakatives Beispiel für eine im 20. Jahrhundert relevante ästhetische und politische Praxis der Inzenierung. Im ereignishaften Kontext des Ausstellungsgeschehens wurden politische und soziale Zuweisungen des Körpers von Ausstellern und Besuchern gleichermaßen im Akt des ästhetischen Wahrnehmens und Aufführens kreiert, wurde Lebenspraxis konstruiert. Die populistisch wirksame Illusion vom verfügbaren und disziplinierbaren Körper erlebt auf der Gesolei einen penibel geplanten Höhepunkt.
Die kontroversen Beiträge des 2. Bandes zur Gesolei diskutieren die Wirksamkeit und Aktualität des scheinbar rationalisierten Körpers und untersuchen seine mediale und theatralische Präsenz im öffentlichen Raum vom 19. Jahrhundert bis heute. Die Vielzahl der fachlichen Perspektiven bietet ein Spektrum von Themen, das auch auf der Gesolei von 1926 im Fokus der Ausstellungsmacher stand: Die Repräsentation der Körperpraxis im sportlichen Ereignis - der Körper als Dispositiv von Hygiene und Gesundheit und die Inszenierung des (Kollektiv-)Körpers im Netzwerk der geschlechtlichen und rassischen bzw. ethnischen Zuweisungen.
Der Band enthält Beiträge von Christina von Braun, Gertrude Cepl-Kaufmann, Barbara Duden, Lydia Haustein, Nicola May und Philipp Sarasin.