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Band 1 der gesammelten Werke von Aphra Behn, die Romane und Erzählungen.
Aphra Behn, die Wegbereiterin des modernen Romans
Oroonoko ist ein westafrikanischer Prinz, der als Sklave in die südamerikanischen Kolonien verkauft wird und dort einen Aufstand anzettelt - die berühmteste von Aphra Behns schillernden Figuren. Die schöne Miranda nutzt ihr blendendes Aussehen, um daraus Profit zu schlagen, und schreckt auch vor Mord nicht zurück. Die Briefeschreiberin Astrea gibt Einblick in die Licht- und Schattenseiten einer Affäre, während die mysteriöse schwarze Lady vor der Liebe und ihren Konsequenzen ins turbulente London flieht.
Aphra Behns vielschichtige Prosa erinnert an das, was wir heute »Autofiktion« nennen. Ihr wegweisender Roman »Oroonoko« ist einer der ersten Vertreter der Gattung und gilt als Klassiker der Frühen Neuzeit. Anders als Jane Austen, die Brontë-Schwestern und George Eliot konnte Englands erste freie Schriftstellerinihre Werke noch unter ihrem eigenen Namen publizieren und war damit unglaublich erfolgreich.
Dieser erste Band enthält »Oroonoko« und die Erzählungen »Die schöne Scheinheilige«, »Liebesbriefe an einen Edelmann« und »Die Abenteuer der schwarzen Lady« in der Übersetzung aus dem Englischen von Tobias Schwartz.
»Als Frau, die Konventionen brach, Grenzen festgezurrter Identitäten sprengte und selbstbestimmt lebte, taugt sie gewissermaßen als Covergirl für heutige Feministinnen und den Wunsch, doch eine erfolgreiche Schwester oder eben Nichte Shakespeares zu entdecken.« Marlen Hobrack, Der Freitag
Aphra Behn (*10. Juli 1640; +16. April 1689 in London) - eine Feministin avant la lettre - ist die erste bekannte freie Schriftstellerin Englands und »Erfinderin« des realistischen Romans, wie wir ihn kennen. Ob in ihrem Prosawerk oder in ihren Erfolgskomödien, ihr Figurenarsenal könnte unterschiedlicher nicht sein. Doch all ihre Heldinnen und Helden eint, dass sie sich keinen Zwängen und Konventionen fügen wollen. Behns Themenspektrum reicht von Gender Trouble bis zur Zivilisationskritik und stets begehrt sie auf gegen die unterdrückte Stellung der Frauen in ihrer Epoche.