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Pferde an der Hand auszubilden ist eine bewährte und schon sehr alte Ausbildungsmethode. Früher nutzte man sie primär, um das Pferd auf seine späteren Aufgaben unterm Sattel vorzubereiten. Viele klassische Reitmeister vertraten sogar die Auffassung, man solle ein Pferd erst dann besteigen, wenn alle Lektionen zumindest ansatzweise an der Hand sicher abgefragt werden können. Die Vorteile dieses Trainings liegen auf der Hand: Ohne Reitergewicht findet ein Pferd schneller seine Balance und lernt Lektionen müheloser. Reiterfehler, die das Lernen möglicherweise erschweren, sind ausgeschaltet und der Ausbilder hat eine ausgezeichnete optische Kontrolle darüber, wie das Pferd die gefragte Lektion ausführt. Gerade für weniger routinierte Reiter ist dies ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Denn die Arbeit an der Hand schult nicht nur das Auge des Menschen, sondern auch sein Gefühl für möglicherweise bestehende Widerstände im Pferdekörper.
Das Erarbeiten der Lektionen unterm Sattel wird deutlich vereinfacht, vorausgesetzt, man nutzt in der Handarbeit solche Signale, die sich später auch in den Sattel übertragen lassen. Doch die Arbeit des Pferdes an der Hand vermag noch deutlich mehr als bloßes Lektionenpauken. Sie leistet wichtige Dienste bei der Rehabilitierung verletzter Pferde, die wieder langsam ans Training herangeführt werden sollen und hält ältere Pferde, deren Reitkarriere sich dem Ende zuneigt, weiterhin fit und geschmeidig. Gerade Pferdesenioren wollen oftmals nicht abrupt in den Ruhestand geschickt werden, sondern freuen sich über eine auf ihre Möglichkeiten angepasste Gymnastik.
Arlette Magiera fand vor 13 Jahren den Weg zur klassischen Reiterei und bildet seit nunmehr zehn Jahren Pferde und Reiter in der klassischen Reitweise aus. Durch das
Training bei Ausbildern verschiedener Ausbildungsstile (akademisch, iberisch, französisch, wienerisch) erhielt sie Einblick in die verschiedenen Arbeitsvarianten an der Hand und deren ganz spezifische Schwerpunkte und Ziele. Ein Hauptaugenmerk legt sie auf das Geraderichten des Pferdes bereits am Boden und verfügt als lizenzierte Schiefen-Therapeutin ARR über besonders umfangreiches Wissen in diesem Bereich.
Von ihr verfasste Aufsätze und Artikel sind bereits in Fachpublikationen ("Feine Hilfen") und diversen Online-Portalen erschienen.