Kritik der großen Geste - Armin Nassehi

Armin Nassehi

Kritik der großen Geste

Anders über gesellschaftliche Transformation nachdenken. 2. Auflage. 20,5 cm / 12,3 cm / 2,0 cm ( B/H/T )
Buch (Softcover), 224 Seiten
EAN 9783406823220
Veröffentlicht August 2024
Verlag/Hersteller C.H. Beck
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Beschreibung

Anders über Transformation nachdenken – Eine Streitschrift Über Transformation wird zumeist mit großer Geste und noch größerer Betroffenheit gesprochen. Ob es um die Bekämpfung des Klimawandels, den Umbau von Staat und Wirtschaft oder die Frage nach der Beendigung von Kriegen geht: Von der Dringlichkeit wird auf die Möglichkeit und Zustimmungsfähigkeit geschlossen, oft mit mahnendem Blick. In Vergessenheit gerät dabei, dass alle Transformation in einer Welt stattfinden muss, die bereits da ist und mit ihren eigenen Mitteln darauf reagiert, unter anderem mit populistischen Gefährdungen der Demokratie. Armin Nassehi fragt in seiner deutlichen Intervention, was jenseits der großen Geste zu finden ist: eine Gesellschaft, die anders über Transformation nachdenken muss und am Ende von der Logik kleiner Schritte profitieren wird. Multiple Krisenerfahrung bedeutet: Viele Bedingungen unserer Lebensweise der letzten Jahrzehnte sind fragwürdig geworden, ihre Verletzlichkeit und ihre Voraussetzungen werden immer sichtbarer. Das erzeugt allerorts einen Ruf nach rascher, möglichst umfassender Transformation. Denn: Eine andere Welt sei möglich, wir müssten sie nur wollen. Aber dieser Triumph des Willens rechnet nicht mit dem Eigensinn, mit der inneren Komplexität und den Widerständen einer Gesellschaft, die eben kein ansprechbares Kollektiv ist. Und sie rechnet nicht mit der populistischen Reaktion auf Krisenerfahrungen. Dabei wird immer deutlicher: Man kann nicht gegen die Gesellschaft transformieren, sondern nur in ihr und mit ihr – und nur mit ihren eigenen Mitteln. „Kleine Schritte heißt nicht kleine Lösungen.“ • Armin Nassehis engagiertestes Buch • Eine Absage an die großen Gesten und Illusionen des Transformationsdiskurses • Warum gesellschaftliche Transformation nur in konkreten Schritten und nicht als disruptiver Umbau möglich ist • Von einem der renommiertesten Soziologen Deutschlands

Portrait

ARMIN NASSEHI ist Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Soziologie und Gesellschaftstheorie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und seit 2012 Herausgeber der Kulturzeitschrift „Kursbuch“.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort 0 Incipit Oder: Eine Verwunderung 1 Gegenwarten Oder: Warum spielen alle ihre Rollen? 2 Multiple Krisen Oder: Drohende Visibilisierungserfahrungen 3 Kollektive Herausforderungen Oder: Warum das Gemeinsame eine Illusion ist 4 Von weißen Blättern und Zinnsoldaten Oder: Warum tun sie nicht, was sie sollen? 5 Kapitalismuskritik als Selbstberuhigung Oder: Das Maß der Maßlosigkeit 6 Vertikale versus horizontale Ordnungen Oder: Woher die Unübersichtlichkeit? 7 Exkurs: Das Problem der Textförmigkeit Oder: Warum man das alles kaum beschreiben kann und wie die Polyphonie uns rettet 8 Zielkonflikte Oder: Warum Einigkeit das Schlimmste wäre 9 Ein eklatanter Fehlschluss Oder: Warum der Selbstbetrug nur den anderen nützt 10 Träge Arrangements Oder: Unhintergehbare Verstrickungen 11 Konservative Bezugsprobleme Oder: Warum mit starker Schwäche gerechnet werden muss 12 Was- versus Wer-Fragen Oder: Worüber streiten wir da? 13 Kompetente Politik Oder: Neue Konflikte, bitte! 14 Steuerung und Transformation Oder: Warum die Begriffe versagen 15 Und nun? Oder: Die Stärke kleiner Schritte 16 Coda: Die Moral von der Geschichte

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