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Die technologischen Fortschritte bezüglich der Interaktion von Menschen, Maschinen und ihren jeweiligen Umwelten haben in den letzten Jahren zunehmend zur Erfindung neuer und spezifischerer Medienbegriffe geführt. Einige unter diesen decken bisherige Kernbereiche menschlicher Fähigkeiten ab, die nicht selten als Alleinstellungsmerkmal des Menschen aufgefasst wurden: Empathie, Sensibilität, Sorge.
Das vorliegende Heft beschäftigt sich unter dem bewusst offen gewählten Ausdruck «automatisierte Zuwendung» mit Chancen und Risiken dieser Auslagerungen und Erweiterungen. Was bedeutet es, wenn wir uns an Medienumgebungen gewöhnen, die sich uns und der Welt in automatisierter Weise zuwenden? Welchen Aspekten wenden sich diese Geräte und Dispositive zu und welche Zuwendung bleibt hier außen vor? Ist Zuwendung intrinsisch gut oder gibt es Gründe, sie als zumindest potenziell anmaßend, übergriffig oder paternalistisch zu verstehen, wie dies ähnlich vonseiten der Kritik an einem allzu affirmativen Empathiebegriff eingewandt wurde? Was geschieht also ganz allgemein mit Zuwendung im Zeitalter ihrer technischen Reproduzierbarkeit?