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Die Geste ist akademisch en vogue. Über Rhetorik und Kommunikationswissenschaften hinaus zeigt sie sich längst auch in Bildforschung, Medienphilosophie, Tanzwissenschaft oder Entwurfstheorie. Diese Konjunktur beweist vor allem eines: dass das Denken des Gestischen über die bloße Orientierung am menschlichen Körper weit hinausreicht, dass es Prozesse beschreibt statt konventionelle Zeichen - und letztlich als strukturgebendes Moment menschlicher Weltverhältnisse verstanden werden kann.
Die in diesem Band versammelten Beiträge situieren die Geste daher im Zentrum der Genese theoretischer und künstlerischer Hervorbringungen: Das Phänomen wird zur Denkfigur.
Ulrich Richtmeyer (Dr. phil. habil.) ist Professor für Medienkulturarbeit im Studiengang Kulturarbeit an der Fachhochschule Potsdam.
Fabian Goppelsröder ist Komparatist und freier Autor. 2018 erschien sein Buch Aisthetik der Müdigkeit. Aktuell lehrt er Philosophie/Ästhetik an der HBK Braunschweig.
Toni Hildebrandt (Dr.), geb. 1984, promovierte 2014 an der Universität Basel. Seit 2014 ist er wissenschaftlicher Assistent an der Abteilung für die Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart am Institut für Kunstgeschichte der Universität Bern. Von 2013 bis 2017 war er Resident Fellow und Postdoc am Istituto Svizzero in Rom. Seine Dissertation »Entwurf und Entgrenzung. Kontradispositive der Zeichnung« wurde mit dem Wolfgang-Ratjen-Preis 2018 ausgezeichnet.