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Alle Märchen der Brüder Grimm in zwei Bänden
Die berühmten Märchen der Brüder Grimm - in Originalfassung: Die Bände umfassen neben sämtlichen Märchen nach der »Ausgabe letzter Hand« von 1857 auch alle Märchen früherer Auflagen.
- Eintauchen in die Grimm'sche Wunderwelt: mit den beliebten Märchen Schneewittchen, Rotkäppchen, Der Froschkönig oder Der Eiserne Heinrich, Aschenputtel oder Dornrösschen, die zum allgemeinen Kulturgut und mehrfach verfilmt wurden.
- Wissenschaftlich fundierte Ausgabe mit Quellenangaben: mit exakten Herkunftsnachweisen zu jedem Märchen - perfekt für Studierende, wissenschaftlich Interessierte sowie wissenschaftlich Tätige in den Kultur- und Sozialwissenschaften.
- Hilfe zum besseren Verständnis und zur Einordnung: In seinem ausführlichen Nachwort liefert der Herausgeber, Grimm-Experte und Märchenforscher Heinz Rölleke Informationen rund um die Brüder Grimm, den romantischen Zeitgeist, Entstehung und Hintergründe der Märchen sowie ihre Rezeption und Wirkung.
Jacob (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) waren Sprachwissenschaftler und Volkskundler und gelten als Mitbegründer der Germanistik. Die große Bedeutung ihres Werkes liegt neben der gemeinsamen Sammeltätigkeit von Märchen und Sagen auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft (Deutsches Wörterbuch).
Jacob Grimm, 4. 1. 1785 Hanau - 20. 9. 1863 Berlin.
Der Sohn eines Juristen studierte nach der Schulzeit in Kassel ab 1802 Jura in Marburg, war dann nach einer Parisreise mit Friedrich Carl v. Savigny von 1806 an Verwaltungsbeamter in Kassel und wurde nach den Befreiungskriegen 1814-15 mit diplomatischen Aufgaben in Paris und Wien betraut. 1816 erhielt er - wie zwei Jahre zuvor sein Bruder Wilhelm - eine Stelle an der Kurfürstlichen Bibliothek in Kassel. 1830 ging Jacob Grimm als Professor und Bibliothekar an die Universität Göttingen, wurde jedoch als einer der »Göttinger Sieben« 1837 nach einem Protest gegen die Aufhebung der Verfassung durch den neuen König von Hannover seines Amtes enthoben. Nach einer Übergangszeit in Kassel wurde er mit seinem Bruder Wilhelm nach Berlin berufen. 1848 war er Abgeordneter im Frankfurter Paulskirchen-Parlament. Die Brüder Grimm verstanden ihr schriftstellerisches und wissenschaftliches Werk als nationale, identitätsstiftende Unternehmung. Das galt im Einklang mit A. v. Arnim und C. Brentano für die Bemühungen um die Volkspoesie ebenso wie für die wissenschaftliche Arbeit. Jacob Grimms Bedeutung liegt dabei neben der gemeinsamen Sammeltätigkeit (Märchen, Sagen) mit Wilhelm v. a. auf dem Gebiet der Sprachwissenschaft. Die erste Lieferung des größten Projekts, des Deutschen Wörterbuchs, erschien 1852. Abgeschlossen wurde es 1961.
Wilhelm Grimm, 24. 2. 1786 Hanau - 16. 12. 1859 Berlin.
Der Sohn eines Juristen studierte nach der Schulzeit in Kassel von 1803 bis 1806 Jura in Marburg, lebte dann als Privatgelehrter in Kassel, bis er hier 1814 eine Stelle an der Kurfürstlichen Bibliothek erhielt. 1830 ging Wilhelm Grimm als Bibliothekar (seit 1831 a. o. Prof., 1835 o. Prof.) an die Universität Göttingen, wurde jedoch als einer der »Göttinger Sieben« 1837 nach einem Protest gegen die Aufhebung der Verfassung durch den neuen König von Hannover seines Amtes enthoben. Nach einer Übergangszeit in Kassel wurde er mit seinem Bruder Jacob nach Berlin berufen. Die Brüder Grimm verstanden ihr schriftstellerisches und wissenschaftliches Werk als nationale, identitätsstiftende Unternehmung. Das galt im Einklang mit A. v. Arnim und C. Brentano für die Bemühungen um die Volkspoesie ebenso wie für die wissenschaftliche Arbeit. Wilhelm Grimm legte wichtige wissenschaftliche Ausgaben mhd. Texte vor; sein Buch über Die Deutsche Heldensage wurde ein wissenschaftliches Standardwerk. Sein Name ist jedoch v. a. mit den Kinder- und Hausmärchen verbunden, die ihren besonderen Märchenton erst durch seine Bearbeitung der Texte von der zweiten Aüage an erhielten.
In: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. Von Volker Meid. 2., aktual. und erw. Aufl. Stuttgart: Reclam, 2006. (UB 17664.) - © 2001, 2006 Philipp Reclam jun. GmbH & Co., Stuttgart.
Der Herausgeber:
Heinz Rölleke (1936-2023) war Professor für Deutsche Philologie und Volkskunde, er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Aufsätze zur deutschen Literatur vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert mit den Schwerpunkten Romantik, Märchen und Sagen.