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Lukas ist nicht der Erste, der ein Evangelium schreibt. In seinem Vorwort blickt er zurück auf die »Vielen«, die vor ihm schon eine Erzählung über die Ereignisse um den Propheten aus Nazaret abgefasst haben. Was veranlasst ihn, einen erneuten Versuch zu unternehmen? Und worin besteht das besondere Anliegen seines Entwurfes?
Der außerordentlich hilfreiche Kommentar geht diesen Fragen nach, in dem er sowohl den historischen Kontext als auch die theologischen Akzente in der Jesus-Christus-Geschichte des Lukas sichtbar macht. Der dritte Evangelist ist ein Wanderer zwischen den Welten: Als Judenchrist bleibt er in der Geschichte des Gottesvolkes verwurzelt; als Diasporajude bemüht er sich, die »frohe Botschaft« dem gebildeten Publikum der hellenistisch-römischen Welt nahezubringen. Dabei wird der »Weg« zu seinem herausragenden und beherrschenden Motiv. Ursprung und Ziel dieses Weges prägen das theologische Profil jeder einzelnen Perikope und verleihen dem lukanischen Erzählwerk im Ganzen eine Dynamik, die es bis heute zu einer faszinierenden und stimulierenden Lektüre macht.
[The Gospel according to Luke] Luke is not the first one to write a gospel. In his foreword he looks back at the »many« before him who had already written a story about the events concerning the prophet from Nazareth. What causes him to try it again? And what is the special purpose of his plot?
The extremely helpful commentary at hand examines these questions by making visible both the historical context and the theological impulses in Luke's Jesus-Christ-Story. The third evangelist is a wanderer between worlds: as a Jewish Christian, he remains rooted in the history of the people of God; as a Diaspora Jew, he strives to present the "good news" to an educated audience in the Hellenistic-Roman world. Being "on the road" becomes his outstanding and dominant motif. Origin and target of such a "way" shape the theological profile of each individual pericope and gives the Lukan work as a whole its specific dynamic - fascinating and stimulating until today.
Christfried Böttrich, Dr. theol., Jahrgang 1959, studierte Evangelische Theologie in Leipzig. Nach Stationen in Frankfurt, Marburg und Jena ist er seit 2003 Professor für Neues Testament an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald.