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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Trier, Veranstaltung: Erotische Poesie, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Zauberberg von Thomas Mann ist ein 1000 Seiten langes Epos über "Lust, Liebe, Krankheit, Tod" in einem vom Flachland abgetrennten Bergsanatorium. Auslöser zur Schaffung des Werks war ein dreiwöchiger Kurzaufenthalt Thomas Manns im Waldsanatorium zu Davos im Jahre 1912, um seine wegen Temperaturschwankungen eingelieferte Ehefrau Katja zu besuchen. Diese Anstalt sollte ihm als Vorbild für das im Mittelpunkt des Zauberbergs stehende Sanatorium dienen, Thomas Mann hatte sich während seines kurzen Gastspiels "mit der ihm eigenen Akribie jene Einzelheiten notiert, die zwischen 1912 und 1914, sowie 1919 und 1924 ins Romanwerk eingehen sollten" . Das ursprünglich als satirisches Gegenstück zum Tod in Venedig konzipierte Mammutwerk - Mann arbeitete 12 Jahre daran, mit einer vierjährigen Unterbrechung von 1915 bis 1919 - "bietet zugleich Welthaltigkeit und Geschlossenheit, einen bemerkenswert internationalen Figurenreigen und mit dem Sanatoriumsschauplatz einen Handlungsraum, (...) in dem die Existenzen der Fürsten- und Künstler-Helden zentriert sind".
Die hermetische Abgeschlossenheit des Berghofs, unter der sich das Kurleben abspielt, ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung der Romanfiguren: So können sich abseits der gängigen Normen und Verhaltensweisen der Welt außerhalb des Sanatoriums (von den Patienten in herablassendem Ton schlicht als "Flachland" betitelt) Alternativen zu diesen herausbilden, der Zauberberg ist geradezu ein "Laboratorium zur Beobachtung menschlicher Verhaltensweisen" unter diesen besonderen Bedingungen. Daher soll im ersten Teil dieser Seminararbeit die durch die Hermetik entstandene "Gegengesellschaft" auf dem Zauberberg untersucht werden, diese wird anhand des unterschiedlichen Zeitempfindens der Berghofbewohner und der dort vorherrschenden sexuellen Enthemmung verdeutlicht. Dies sind die Vorrausetzungen, die unabdingbar für den Hauptteil der Arbeit sind, in dem der "durchschnittliche und erfahrungslustige Hans Castorp, herausgenommen aus den Beschränkungen des Flachlandlebens und in katalysierende Umgebung versetzt" , zu geistigen, aber vor allem erotisch-sexuellen Höhenflügen ansetzt. Es soll herausgestellt werden, wie aus dem bei seiner Ankunft auf dem Zauberberg prüden "Familiensöhnchen und Zärtling" (12) vor dem Hintergrund der hermetischen Bedingungen im Laufe einer schwindelerregenden Steigerung ein liebeserfahrener und sexuell emanzipierter Mann wird.