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Christiane Carris zentrales Anliegen ist es, die Verschränkungen von Sexualität und Geschlecht in ihrer juristisch-medizinischen Machtdimension zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu hinterfragen. Dafür rückt die Autorin die psychiatrischen Gutachten der Gerichtsakten Berliner Entmündigungsverfahren in den Jahren 1900-1933 in den Mittelpunkt ihrer Analyse. Die juristischen Quellen zu ,weiblichem Wahnsinn' sind im deutschsprachigen Raum bislang unbeachtet geblieben und werden im Zuge dieses Buches auf unterschiedlichsten Wegen untersucht. Konzepte von Geisteskrankheit und die Kategorisierungen des Wahnsinns im psychiatrischen Diskurs sowie die Konstruktionen geschlechtlicher Identität werden herausgearbeitet.
Inhalt. Nymphomanie als Diagnose der bürgerlichen Frau. Homosexuelle Frauen im Entmündigungsverfahren. Psychiatrische Urteile im Zusammenhang mit der juristischen Sanktionierung weiblicher Prostitution. Erfahrungen sexualisierter Gewalt vor Gericht. Pathologische Mutterschaften. Relation der Entmündigungs- zu Scheidungsverfahren. Repräsentation des (deutschen) Kolonialismus in psychiatrischen Gutachten. Das Alter als Geisteskrankheit
Zielgruppen. Lehrende, Studierende sowie Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kulturwissenschaft, Recht, Medizin- und Psychiatriegeschichte sowie Psychiatrie
Die AutorinDr. Christiane Carri ist Gastdozentin für Soziale Arbeit und Diversity an der evangelischen Hochschule in Berlin und unterrichtet im Feld der feministischen Sozialen Arbeit.
Dr. Christiane Carri ist Gastdozentin für Soziale Arbeit und Diversity an der evangelischen Hochschule in Berlin und unterrichtet im Feld der feministischen Sozialen Arbeit.