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Essay aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Allgemeines und Vergleiche, Note: 1,3, Universität Duisburg-Essen (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Grundkurs Politik (Policy-Recherche, Policy-Analyse, Minderheitenkonvention), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Rahmenkonvention zum Schutz nationaler Minderheiten ist nicht das
erste Dokument zu Fragen des Schutzes nationaler Minderheiten, wohl aber
das umfassendste. Ihre zentrale Bedeutung liegt darin, dass der Schutz der
Rechte nationaler Minderheiten Teil völkerrechtlicher Wahrung der
Menschenrechte und Grundfreiheiten ist. Sie ist der erste internationale
völkerrechtlich verbindliche multilaterale Vertrag, da sich unterzeichnenden
Staaten verpflichten, ihr nationales Recht mit den Zielvorgaben der
Rahmenkonvention übereinstimmend zu strukturieren. Der vorliegende Textauszug aus Will Kymlickas "Multikulturalismus und
Demokratie. Über Minderheiten in Staaten und Nationen"1 stellt den Versuch
dar, eine genaue Begrifflichkeit zu finden, ohne die weder Minderheiten in
Einwanderungsgesellschaften oder Nationalstaaten charakterisiert noch ihr
Grad an Integration beurteilt werden kann. Die Schwierigkeit bei
Konfliktfragen um ethnokulturelle Gruppen in liberalen Demokratien besteht
vor allem darin, dass es weder präzise definierte Begriffe noch anwendbare
Theorien für Lösungsansätze gibt. Mit dem Augenmerk auf die
Problemstellung, ob Liberalismus und Nationalismus miteinander einhergehen
können und basierend auf einer Situationsbeschreibung des Konflikts um die
mögliche Abspaltung Quebecs von Kanada diskutiert Kymlicka
unterschiedliche Arten des Nationalismus. Die Art von Nationalismus, die in
liberalen Demokratien entsteht, ist eine andere als die allgemeine, meist
negative Vorstellung vom Begriff des Nationalismus. Um den Begriff des
Nationalismus in liberalen Systemen richtig zu begreifen, müsse man
anerkennen, dass individuelle Autonomie nur durch nationale Identität aufrechterhalten werden kann. Er vertritt den Standpunkt, dass Liberalisierung zu einer Stärkung des Nationalitätsbewusstseins führt und wirbt dafür, dass die
nationale Identität von Minderheiten nicht als Gefahr gesellschaftlicher
Desintegration, sondern eher als Möglichkeit für den Liberalismus anerkannt
werden soll.