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Werk und Persönlichkeit Engelbert Humperdincks sind in ihrer Vielseitigkeit in weiten Teilen unbekannt. Hierzu trug nicht zuletzt eine Entwicklung bei, die schon zu Lebzeiten Humperdincks ihren Anfang nahm: Der erfolgreiche Komponist, Dirigent, Musikschriftsteller, Kritiker und Hochschullehrer Humperdinck wurde mehr und mehr reduziert auf "den Hänsel und Gretel-Komponisten", bei dessen Werk die vermeintlich übermächtige Dominanz des Wagner-Einflusses die Vernachlässigung zu rechtfertigen schien.
Erst in neuerer Zeit ist in der musikwissenschaftlichen Literatur eine gegenläufige Tendenz zu verzeichnen, die Humperdinck wieder als eigenständige Künstlerpersönlichkeit zu erfassen sucht, um hierbei auch die Impulse zu würdigen, die von seinem kompositorischen Schaffen ausgingen. Humperdincks Einfluss auf einen Teil der jüngeren Komponistengeneration aus der Zeit um die Jahrhundertwende, ja selbst auf Arnold Schönberg ist mittlerweile unumstritten. Das musikschriftstellerische Wirken Humperdincks ist jedoch bis heute weitgehend unberücksichtigt geblieben. Hier sollte die vorliegende Arbeit mit Blick auf Humperdincks langjährige Tätigkeit als Musikkritiker in Köln, Bonn, Mainz und Frankfurt zumindest zu einem Teil Abhilfe schaffen.
Christoph Heimbucher wurde 1968 in Wuppertal geboren. Schon während der Schulzeit arbeitete er als Kirchenmusiker, studierte dann in Köln Musikwissenschaft und Germanistik, arbeitete als freier Journalist und Musiker. 1996 wechselte er direkt vom Studium zum renommierten Bärenreiter-Verlag nach Kassel, bei dem er als Lektor tätig war. Seit 2010 ist Christoph Heimbucher Gymnasiallehrer für die Fächer Musik und Deutsch.