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Spielmanipulation stellt eine der größten Bedrohungen für die Integrität des Sports dar. Als Reaktion auf vergangene Vorfälle kommen im deutschen Sport deshalb zunehmend Bemühungen auf, Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und durchzuführen. Die vorliegende Studie präsentiert eine Bestandsaufnahme von im deutschen Fußball-, Eishockey-, Tennis- und Boxsport vorhandenen Präventionsmaßnahmen. Es wird gezeigt, wie diese Maßnahmen im Rahmen einer Online-Befragung von den teilnehmenden Athlet*innen, Trainer*innen und anderen Funktionär*innen sowie Schiedsrichter*innen bewertet wurden. Zudem wird dargelegt, wie der Wissensstand in Bezug auf vorhandene Richtlinien und Regularien zu Spielmanipulation in den jeweiligen Sportarten ist. Die Bestandsaufnahme zeigt, dass sich sowohl der deutsche Fußball- als auch der Eishockeysport fortschrittlich mit der Prävention von Spielmanipulation auseinandersetzt. Im Tennis- und Boxsport scheint hingegen noch Nachholbedarf vorhanden zu sein. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass durchgeführte Maßnahmen als positiv bewertet wurden, das allgemeine Wissen um die vorhandenen Maßnahmen muss allerdings in allen vier Sportarten als gering eingestuft werden. Dies deutet auf ein fehlendes Bewusstsein und Reibungsverluste in der Informationsvermittlung bezüglich des Themas Spielmanipulation im deutschen Sport hin.
Prof. Dr. Daniel Memmert ist geschäftsführender Institutsleiter und Professor am Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen Sporthochschule Köln. 2014 war er Gastprofessor an der Universität Wien. Seine wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte liegen in der Bewegungswissenschaft (Kognition und Motorik), der Sportpsychologie (Aufmerksamkeit und Motivation) sowie der Sportinformatik (Big Data, Mustererkennung und Simulation).