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Derzeit haben Endzeitszenarien Konjunktur. Angesichts der drohenden Klimakatastrophe malt die »Letzte Generation« das Ende der Menschheit an die Wand. Die ökologische Krise lässt sogar ein beispielloses Ende biologischer Arten befürchten. Im Lichte zunehmend instabiler politischer Verhältnisse befürchten einige das Ende der Demokratie. Doch das Denken in Endzeitszenarien ist nicht neu, es sagt vielmehr etwas über eine Zeit aus. Wie die Beiträge dieses interdisziplinär angelegten Bandes zeigen, setzt sich der Mensch seit jeher mit dem Ende von Dingen oder Zeiten auseinander, die ihm wichtig sind. Denn der Mensch ist das Wesen, welches das Ende denken kann. Er kann es fürchten wie den eigenen Tod oder das Ende einer guten Beziehung; er kann es aber auch herbeisehnen, etwa wenn es um eine Pandemie geht. In jedem Fall macht sich der Mensch eine Vorstellung vom Ende und versucht, es gedanklich zu gestalten, es vorwegzunehmen, die Zeit bis dahin zu nutzen, vielleicht sogar das Ende zu einem Neuanfang umzudeuten.
Silvia Berger Ziauddin ist ordentliche Professorin für Schweizer und Neueste Allgemeine Geschichte an der Universität Bern.
Sara Kviat Bloch ist Religionswissenschaftlerin und Geschäftsführerin des Collegium generale der Universität Bern.
Mathias Wirth ist Professor für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik an der Theologischen Fakultät der Universität Bern.