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Studienarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die mittelalterliche Frau wird bis heute noch meist mit dem häuslichen Bereich assoziiert. Dass es aber in bestimmten Regionen des Spätmittelalters Frauen gab, die erwerbstätig waren und sogar teilweise den gleichen Berufen nachgingen wie ihre Ehemänner, rückt in den Hintergrund. Im Verlaufe des Hoch- und Spätmittelalters entwickelten sich mittelalterliche Siedlungen zu Städten. Diese Städte standen im Allgemeinen für die Freiheit der Bürger*innen, was für die Frau aber eher unzutreffend war. Sie fand sich im familiären bzw. gesellschaftlichen Kontext in starken Abhängigkeitsverhältnissen zu ihrem Vater oder Ehemann, unter deren Vormundschaft sie stand. Die männlichen Verwandten bestimmten, wen oder wann sie heiraten musste und bestimmten damit auch ihren Lebensverlauf. Eine seltene Ausnahme bot in einiger Hinsicht die spätmittelalterliche Stadt Köln. Bekannt als eines der größten Handelsstädte des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, bot sie auch einen Ausnahmefall für die Rechte der Frau, die ihr in dieser Stadt zugeschrieben wurden und veränderte somit nicht nur ihren täglichen Tätigkeiten, sondern auch ihre soziale Stellung innerhalb der Gesellschaft.
Doch nicht nur die Frau wurde dadurch in vielen Lebensabschnitten bereichert. Ihre erweiterte handwerkliche Arbeit, welche dann in den späteren Frauenzünften ausgeübt wurde, bedeutete für die Stadt Köln den Vorteil von luxuriöser Ware, welche in ganz Europa gefragt war und den Handel mit diesen verstärkte. In dieser Arbeit wird analysiert, inwiefern die spätmittelalterliche Kölnerin an diesem Handelsgeschehen beteiligt war und wie es überhaupt dazu kam, dass sie einen festen Platz in der Arbeitswelt Kölns bekam. Dafür ist es zunächst wichtig, die Stadt Köln näher in Augenschein zu nehmen und zu erläutern, welche Bedeutung sie als Fernhandelsstadt für die Bürger und Bürgerinnen hatte. Dann erst kann das Individuum der Frau betrachtet werden, welche Stellung sie in Köln einnehmen durfte und welche wirtschaftlichen und sozialen Aspekte damit einhergingen. Dann kann erst ergründet werden, wie es dazu kam, dass der Frau der Weg in die handwerklichen Berufe offen stand und es so zur Gründung von Frauenzünften kam.