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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Universität Duisburg-Essen, Veranstaltung: Proseminar: Römische Germanienpolitik am Beispiel der Provinz Germania inferior, Sprache: Deutsch, Abstract: In der älteren Forschung, wie z.B. bei T. Mommsen, wurde die äußere Politik des Augustus häufig als einheitlicher Gesamtprozess gesehen, der auf persönlichen Entscheidungen, langfristigen Plänen, Programmen und Konzeptionen beruhen würde. Bis heute herrscht eine Forschungs-kontroverse, ob Augustus in Germanien eher eine imperialistische oder eine defensiv orientierte Außenpolitik
mit dem Ziel einer Gebiets- und Friedenssicherung anstrebte. Will man ein paar Positionen aufgreifen, so muss man sicherlich Karl Christ erwähnen, der in den zahlreichen Feldzügen der Römer am Rhein das Motiv begründet sieht, lediglich eine bewaffnete Aufklärung durchzuführen1. K.-W. Welwei vertritt die Auffassung, dass eine komplette Beherrschung des Gebietes zwischen Rhein und Elbe
seitens der Römer nie beabsichtigt gewesen sei und die vereinzelten Feldzüge einen Abschreckungseffekt mit großer Tiefenwirkung verursachen sollten2. Dieser Forschungstendenz stellen sich z.B. A. Heuss3 und D. Kienast4 entgegen, die den Plan mit dem Ziel einer Okkupation Germaniens vom Rhein zur Elbe ins römische Reich erkennen wollen.
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1 Christ, Zur augusteischen Germanienpolitik, in: Römische Geschichte und
Wissenschaftsgeschichte, Darmstadt 1982, S. 201 (Im Folgenden verwende ich Kurztitel)
2 K.-W. Welwei, Probleme römischer Grenzsicherung am Beispiel der Germanienpolitik des
Augustus, in: Rom, Germanien und die Ausgrabungen von Kalkriese, Osnabrück 1999, S. 679
3 A. Heuss, Römische Geschichte, Paderborn-München-Wien-Zürich (6. Aufl.) 1998, S. 303
4 D. Kienast, Augustus. Prinzeps und Monarch, Darmstadt 1999, S. 362f