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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Seminar für Alte Geschichte), Veranstaltung: Einführung in die Geschichte Griechenlands, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Speiseopfer war fester Bestandteil der Religion im altertümlichen Griechenland. Neben dem Haaropfer, dem Eidopfer und vielen anderen war das Speiseopfer zwar eines von vielen Arten der Opferdarbringung, doch war es dasjenige Opfer, welches am häufigsten praktiziert wurde. Außerdem wurde es nach einem festen und komplizierten Ritual verrichtet, welches für die Darbringung von Opfern innerhalb der griechischen Religion höchstcharakteristisch war. Somit galt das Speiseopfer als höchster Ritus der griechischen Religion.
Dieses Ritual des Speiseopfers lief zwar prinzipiell nach einem gleichbleibenden Schema ab, doch ergeben sich bei genauer Betrachtung dennoch Unterschiede. So gab es beim Ablauf und der Form des Speiseopfers bedeutende Abweichungen sowohl in zeitlicher als auch regionsspezifischer Dimension. Zum Ausdruck kommt die Unterschiedlichkeit besonders, wenn man die im späten achten oder frühen siebten vorchristlichen Jahrhundert entstandenen Ilias und Odyssee von Homer mit den Berichten der nachhomerischen Zeit vergleicht. Unter Umständen ist hier sogar eine Entwicklung von der homerischen zur nachhomerischen Zeit auszumachen. Ebenso gewichtig waren die regionalen Ausdifferenzierungen der Opferdarbringung.
Wenn auch die homerische Zeit nicht mit der ältesten Zeit gleichzusetzen ist und somit sich auch zwischen diesen Unterschiede ergeben können, so sind die Darstellungen Homers dennoch oftmals symptomatisch für die ursprüngliche Form des Speiseopfers. Im Mittelpunkt der folgenden Untersuchung soll daher der Vergleich zwischen den Beschreibungen des Speiseopfers in den homerischen Epen mit denen aus nachhomerischer Zeit stehen. Hierbei sollen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Ablauf und in der Form des Speiseopfers in den jeweiligen Zeitepochen herausgestellt werden.