Eckart Lange

Die Hochschule für Musik in Sondershausen 1933-1936

Das Konservatorium der Musik in Sondershausen 1936-1944.
kartoniert , 430 Seiten
ISBN 3959666799
EAN 9783959666794
Veröffentlicht Mai 2024
Verlag/Hersteller Rockstuhl Verlag
29,95 inkl. MwSt.
Sofort lieferbar (Versand mit Deutscher Post/DHL)
Teilen
Beschreibung

Autor: Prof. Dr.Eckart Lange, Taschenbuch, 430 Seiten mit 155 Abbildungen
ÜBER DAS BUCH:
Zum Ende der krisengeschüttelten Zwanziger Jahre, in denen auch die beiden anderen Kultureinrichtungen der Stadt Sondershausen - Landestheater und Lohorchester - wie überall um ihr Überleben kämpfen, werden frühere Studierendenzahlen wieder erreicht. Dennoch bereitet die Gesamtentwicklung denVerantwortlichen Sorgen. Immerhin steht 1933 das 50jährige Gründungsjubiläum des Konservatoriums ins Haus, aber hochschulpolitisch hat sich seit 1930 mit der Umwandlung der Weimarer Musikinstitute zur Staatlichen Hochschule für Musik durch den ersten NS-Volksbildungsminister in Deutschland und späteren Reichsinnenminister Wilhelm Frick die Situation der Musikausbildung in Thüringen grundlegend verändert. Bis zum nächsten runden Jubiläum 1943 werden die strukturellen, finanziellen und personellen Probleme in Sondershausen immer deutlicher und es kann eigentlich nur Erstaunen hervorrufen, dass es dank eines großen regionalen Engagements gelingt, die Einrichtung bis zur kriegsbedingten Schließung am 1. September 1944 am Leben zu erhalten, zumal das Loh-Orchester unter dem Diktat des neuen GMD, SA Standartenführer Dr. Otto Wartisch, und der vom NS-Volksbildungsministerium erzwungenen Fusion mit dem Landestheater Gotha in seine bislang größte Krise gerät. Immerhin übersteht das Konservatorium sogar die kriegsbedingte Schließung und eröffnet schon am 1. Oktober 1945 sein neues Semester. Spätere herausragende Musiker wie Karl-Ernst Sasse, der bedeutendste Filmmusikkomponist der DEFA, oder der in der DDR renommierte Dirigent Olaf Koch gehören zu den ersten eingeschriebenen Studierenden.
Wenn auch nach wie vor wichtige Jahre in der Konservatoriumsgeschichte noch fehlen, rückt dieser Beitrag nach der Darstellung der Gründerjahre im 19. Jahrhundert mit der Betrachtung der NS-Zeit eine weitere wichtige Epoche dieser Einrichtung in den Fokus. Neben der Beschreibung der Institutsgeschichte wird damit ein Einblick in eine gesellschaftliche Entwicklung gewährt, die die Ambivalenz und Komplexität musikkultureller Phänomene in einer deutschen Kleinstadt während der nationalsozialistischen Diktatur verdeutlicht.

Portrait

Prof. Dr. Eckart Lange, Jahrgang 1947, studierte Schulmusik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, Chordi­ rigieren an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und promovierte zum Dr. päd. an der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald. Nach Lehrtätigkeiten
am Gymnasium in Teterow und an der Universität Greifswald wurde er 1986 museumspädagogischer Mitarbeiter am Hein­ rich-Schütz-Haus Bad Köstritz. 1988 begann seine Tätigkeit an der Weimarer Musikhochschule als Dozent für Musiktheorie, Musikgeschichte und Instrumentenkunde. Im Zuge der
,,Wende" leitete er 1990 für neun Monate die Abteilung Musik, Hoch- und Fachschulen und populäre Kunst im DDR-Kul­ turministerium Berlin mit den Aufgabenfeldern Neue Musik, Orchesterwesen, Musikschulen, künstlerische Hoch- und Fach­ schulen und Popularmusik. Nach seiner Rückkehr an die Wei­ marer Musikhochschule erfolgte 1993 die Berufung zum Pro­ fessor für Musikpädagogik. Im gleichen Jahr DAAD­ Stipendium in den USA. Von 1996 bis zu seiner Emeritierung 2013 war er Direktor des Institutes für Musikpädagogik und Musiktheorie an der Weimarer Hochschule. Von 2005 bis 2020 leitete er zusätzlich die von ihm gegründete Thüringer Landes­ musikakademie Sondershausen. 2008 Bundesverdienstkreuz erster Klasse, 2015 Thüringer Verdienstorden und 2017 Ehren­ gabe der Stadt Sondershausen. Ehrenpräsident des Landes­ musikrates Thüringen, Ehrenmitgliedschaften im Deutschen Musikrat, in der Mitteldeutschen Barockmusik, im Kompo­ nistenverband Thüringen und im Bundesverband Musikunter­ richt.