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Ihre Namen sagen uns heute wenig: Friedrich Gustav Jacob Henle, Clara Immerwahr, Gustav Weil oder Hermann und Leonhard Tietz. Wenn man aber bedenkt, dass der Anatom Henle als Könner am Mikroskop der erste war, der sich teilende Zellkerne dokumentierte und Clara Immerwahr eine der ersten Frauen Deutschlands, die studierte und als Chemikerin promovierte, dass wir ohne Gustav Weil die Märchen von Tausendundeiner Nacht im Deutschen nicht lesen könnten und die Gebrüder Tietz mit der "Erfindung" des Warenhauses und der Begründung von Hertie und Galeria Kaufhof unser Einkaufsverhalten auf lange Zeit revolutionierten, dann wird klar: Jüdische Frauen und Männer des 19. Jahrhunderts haben unsere Kultur nachhaltig geprägt. Das Buch stellt zwanzig jüdische Persönlichkeiten vor - von bekannten wie Levy Strauß oder Abraham Mendelssohn Bartholdy bis hin zu heute weitgehend unbekannten Männern und Frauen. Es gewährt Einblick in deren Lebenswelt, in religiöse Traditionen und gesellschaftliche Milieus der damaligen Zeit und zeigt, dass jüdisches Leben aus unserer Kultur nicht wegzudenken ist - weder gestern noch heute.
Vollbach wurde 1939 in Leipzig geboren und ist aufgewachsen in einem Vorort dieser Messestadt, der dem Braunkohlenabbau zum Opfer fiel und an dessen Stelle sich heute ein großer See befindet, auf dem ein Ausflugsschiff seine Runden dreht.
1958 legte er das Abitur an der der Geschwister - Scholl - Oberschule in Zeitz ab, danach studierte er Theologie in Leipzig. Ab 1965 war er Pfarrer in Aue (Erzgebirge) und zugleich Jugendpfarrer des Kirchenbezirks.
1975 wurde Vollbach Pfarrer in Leipzig - Plagwitz und 1987 Superintendent des Kirchenbezirks Borna. 1996 wählte man ihn zum 1. Pfarrer an der Nikolaikirche zu Leipzig und zum Superintendenten des Kirchenbezirks Leipzig.