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Als Erich Loest 1980 das Manuskript seiner Autobiografie abschloss, war in der DDR niemand bereit, es zu drucken. Wie er 1957 verhaftet und ihm der Prozess gemacht wurde, und wie er sieben Jahre im Zuchthaus Bautzen II wegen »konterrevolutionärer
Gruppenbildung« absitzen musste, gehört zum beklemmenden Höhepunkt dieses
Buches, in dem der Autor alle Kraft zusammennahm, entscheidende Situationen festzuhalten, bevor sie der Erinnerung entschwinden.
Erich Loest (1926, Mittweida/Sa.-2013, Leipzig); 1944/45 Kriegsdienst, 1947-1950 Volontär und Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung, ab 1950 freischaffender Schriftsteller (Debüt »Jungen die übrig blieben«), 1957 Ausschluss aus der SED, Verurteilung zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus (Bautzen) aus politischen Gründen, nach Entlassung wieder als Schriftsteller tätig, 1979 Austritt aus dem Schriftstellerverband aus Protest gegen Zensur, 1981 Ausreise in die Bundesrepublik. 1990 Rückkehr nach Leipzig, wo er 1996 Ehrenbürger wurde. 1994-1997 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller.
Loest bekam unter anderem den Hans-Fallada-Preis, den Marburger Literaturpreis, zweimal den Jakob-Kaiser-Preis, 2009 den Deutschen Nationalpreis sowie den Kulturgroschen 2010 des Deutschen Kulturrates zuerkannt, einige seiner Bücher wurden verfilmt.