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Band 13 der Nachlassausgabe präsentiert fünf Texte Ernst Cassirers zur Philosophie der Renaissance, die in der Zeit von 1932 bis 1942 entstanden sind.Der erste Text ist ein Vortrag, den Cassirer im Juli 1932 unter dem Titel »Galileis Stellung in der Europäischen Geistesgeschichte« im PetrarcaHaus (Deutschitalienisches Kulturinstitut), Köln, hielt. Der zweite Text gibt eine Vorlesung (lecture) zum Thema »The Development of the Modern Concept of Nature in the Philosophy and Science of the Renaissance« wieder, die weitgehend Galilei gewidmet ist und im Juni 1934 öffentlich am University College, London, gehalten wurde. Der dritte Text stellt eine trimesterübergreifende Vorlesung (course) zum Thema »The Relations of Philosophical and Scientific Thought in their Historical Development« dar, die Cassirer im Hilary Term 1934 bzw. 1935 am Bedford College, London, vorgetragen hat und in die er größere Teile der am University College gehaltenen Vorlesung integrierte. Es folgt der Aufsatz »Giovanni Pico della Mirandola. Eine Studie zur Ideengeschichte der Renaissance«, den er im Juli 1938 für das »Journal of the Warburg Institut«, London, verfasste, dessen deutschsprachige Veröffentlichung aber nicht zustande kam. Eine leicht abgewandelte englische Fassung des Aufsatzes erschien 1942 im »Journal of the History of Ideas«, Philadelphia. Den fünften Text bildet der englischsprachige Vortrag »Pico della Mirandola«, den Cassirer, sich auf den Aufsatz von 1938 bzw. 1942 stützend, im April 1942 vor der »New England Group for Renaissance Studies« an der Yale University, New Haven, gehalten hat.
Ernst Cassirer wird 1874 in Breslau geboren. Er studiert Jura, Literatur und Philosophie in Berlin, wechselt aber dann nach Marburg und schließt sich der Marburger Schule des Neukantianismus an. 1899 erfolgt die Promotion mit einer Schrift über Descartes bei Paul Natorp. Nach seiner Habilitation 1906 hält Cassirer als Privatdozent Lehrveranstaltungen in Berlin und folgt dann 1919 einem Ruf an die neugegründete Universität in Hamburg. Hier kommt es zu einer außerordentlich fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg, in der der Grundstein für die Entwicklung seines Hauptwerkes Die Philosophie der symbolischen Formen gelegt wird. In diesem dreibändigen Werk (1923-29) wird der Entwurf einer systematischen Philosophie der Kultur unternommen. Dem Begriff der symbolischen Formen, in denen sich menschliches Erleben mit Hilfe z. B. von Sprache, Kunst, Mythen oder Wissenschaft ausdrückt, kommt dabei die Funktion zu, einen geistigen Bedeutungsgehalt mit einem sinnlichen Zeichen zu verknüpfen. Kultur ist in diesem Zusammenhang die Sinnschöpfung des Menschen durch Symbole, was dem Umstand Rechnung trägt, daß es auch primitivere Formen der Welterkenntnis gibt.1933 emigriert Ernst Cassirer über England nach Schweden und nimmt die schwedische Staatsbürgerschaft an. Acht Jahre später übersiedelt er mit seiner Frau und drei Kindern nach Amerika, wo er bis zu seinem Tod 1945 verschiedene Lehrtätigkeiten ausübt.