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Dank der Deutsch-Französischen Agenda 2020 haben am Oberrhein viele deutsch-französische Krippen neu eröffnet, die eine frühe Erziehung zu Bilingualität und Bikulturalität versprechen. Um einen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels zu leisten, erarbeitet die vorliegende Studie erstmalig ein Inventar der angebotenen Inhalte, Strategien und Sprachpraktiken und ermittelt anhand von 28 Stunden Audiomitschnitten von Fachkraft-Kind-Interaktionen sowie ethnographischen Feldbeobachtungen, welche sprachlichen und kulturellen Interaktionskompetenzen in den besuchten Strukturen tatsächlich von den Kindern erworben werden können.
Um die entsprechenden pädagogischen Projekte und Praxen, aber vor allem auch das tacit knowledge und die kulturell bedingten Habitus im Kontext der strukturellen und professionsspezifischen Rahmenbedingungen, aber auch der gesellschaftlichen Erwartungen und Bilder vom Kind verstehen zu können, analysiert die Arbeit darüber hinaus auch die Gesetzesrahmen für die frühkindliche Betreuung in Frankreich und Deutschland, die Webseiten der deutsch-französischen Krippen am Oberrhein sowie 13 Interviews mit Fachkräften und Direktionen der besuchten Strukturen. Auf diese Weise können neben den Synergien und Potenzialen einer frühkindlichen deutsch-französischen institutionellen Betreuung auch Spannungsfelder und Gelingensbedingungen offengelegt werden.
Éva Feig hat nach einem ersten Romanistik- und Anglistik-Studium in Deutschland und Spanien, achtjähriger Lehrtätigkeit als Universitätsdozentin an den Universitäten Bonn und Essen sowie vier Jahren freiberuflicher Arbeit als Wissenschaftsübersetzerin und Kommunikationscoachin im interkulturellen Bereich drei Jahre in Frankreich an der Université de Strasbourg gelehrt und dort sowie an der Universität Koblenz-Landau im Rahmen eines deutsch-französischen Doppeldoktorates Kulturwissenschaft und Sciences du langage studiert.
In dieser Zeit hat sie an verschiedenen Forschungsprojekten im Grenzraum mitgearbeitet und im Rahmen eines Promotionsstipendiums des französischen Erziehungsministeriums und der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) die Sprach- und Kulturvermittlung in deutsch-französischen Krippen am Oberrhein untersucht. Diese Aufgabe hat sie als transdisziplinäre, interkulturelle Wissenschafts-Praxis umgesetzt. In dieser Zeit entstanden bereits weiterführende theoriebildende und erste analytische Publikationen auf Französisch, die sich vor allem mit dem Einsatz von Körpersprache als Sprachförderstrategie sowie der affektiven Sozialisierung und Koregulierung von Emotionen in bi-plurikulturellen Settings auseinandersetzen.
Das aktuelle Werk stellt ihre Promotionsschrift dar, in der durch eine vielschichtige Rahmung unter Einbezug der Sprachwissenschaft, Kulturwissenschaft, Kommunikationsanthropologie, Frühen Kindheit, Kindheitspsychologie und Neurolinguistik sowie der divergierenden Bilder vom Kind in Frankreich und Deutschland die Komplexität des pädagogischen Auftrages, -emergente Zweisprachigkeit und Bikulturalität im Grenzgebiet- fördern zu wollen, offengelegt wird. Dadurch bietet die Arbeit nicht nur eine Fülle von praxisrelevanten Erkenntnissen, sondern liefert auch in den Unterkapiteln des Theorieteils jeweils dichte Überblicksdarstellungen über die aktuellen Forschungsstände der verschiedenen Disziplinen.