Frank Petersen

Das Mysterium im Roggen

Mutterkorn und LSD - eine kulturhistorische Spurensuche. HC runder Rücken kaschiert.
gebunden , 264 Seiten
ISBN 3662695073
EAN 9783662695074
Veröffentlicht November 2024
Verlag/Hersteller Springer Berlin Heidelberg

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Beschreibung

Das Sachbuch bietet einen fesselnden Einblick in die Geschichte und die medizinische Bedeutung des gefürchteten Mutterkorns. Dabei wird der Bogen von frühen medizinischen Schriften Mesopotamiens, Griechenlands und Chinas bis zu den industriellen und akademischen Laboren der pharmazeutischen Forschung des 20. Jahrhunderts gespannt.
Über 1000 Jahre hinweg lösten die hochaktiven Inhaltsstoffe des pflanzenpathogenen Pilzes entsetzliche Massenvergiftungen in Europa aus. Das Buch beleuchtet, wie sich zur ausschließlichen Versorgung der an Ergotismus leidenden Menschen der Antoniterorden formierte und wie Ärzte die Zusammenhänge zwischen dem Mutterkornpilz und der Vergiftung über roggenbasierte Nahrungsmittel aufklärten.
Besonders faszinierend ist die Darstellung, wie es der pharmazeutischen Naturstoffforschung gelang, aus den isolierten Wirkstoffen des Mutterkorns schließlich Medikamente zu entwickeln, die für die Modernisierung der Medizin essenziell wurden. Dieser Teil der Geschichte zeigt, wie aus der Dunkelheit des Mittelalters heraus bedeutende Fortschritte für die menschliche Gesundheit erzielt wurden.
Ein weiterer Höhepunkt des Buches ist die Erörterung, wie aus diesen Arbeiten das LSD hervorging, das für die Aufklärung der chemischen Grundlagen der Psyche und den Beginn der Psychopharmakologie so bedeutsam wurde.
Für alle, die sich für Medizingeschichte, Pharmakologie und die Chemie der Psyche interessieren, ist dieses Buch ein absolutes Muss.
Zudem bietet das Buch einen Einblick in die kulturellen, historischen und medizinischen Aspekte rund um das Mutterkorn und regt zum Nachdenken über die Bedeutung und die potenziellen Anwendungen des Mutterkorns in der modernen Medizin an.

Portrait

Frank Petersen studierte Biologie in Stuttgart-Hohenheim und Tübingen und ist langjähriger Leiter der Naturstoffforschung des Pharmaunternehmens Novartis AG in Basel. Der international renommierte Wissenschaftler konzentriert sich in der Arzneimittelforschung auf die Entdeckung, Genetik und Herstellung neuartiger Wirkstoffe aus Pilzen, Bakterien und Pflanzen als mögliche neue Therapeutika. Im Rahmen der Umsetzung der "Biodiversitätskonvention" beriet er unter anderem Arbeitskreise bei der Europäischen Union, dem Schweizer Parlament, der Welthandelsorganisation oder Vereinten Nationen. Einladungen zu Gastprofessuren führten ihn nach Seoul, Korea, und Shanghai, China. Für seine Forschungsbeiträge auf dem Gebiet der mikrobiellen Naturstoffe wurde er mit dem "Senior Industrial Science Award 2020" der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft ausgezeichnet. Er ist Mitglied des Fachrats von "Schweizer Jugend forscht" und Vorsitzender des Beratergremiums des Novartis Pavillon Basel.