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Die Künstlergruppe "Kölner Progressive" spielte nach dem Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Beginn der Hitlerdiktatur eine wichtige gesellschaftspolitische Rolle im Rheinland. In der vorliegenden Arbeit wird zum einen der Werdegang der Künstlergruppe beleuchtet und zum anderen wird durch formanalytische Methodik die stilistische Ausrichtung der Gruppe bezüglich ihrer Wurzeln und Einflüsse, ihrer diversen Strömungen und schließlich ihrer Ausstrahlung untersucht. Dabei zeigt sich, dass der "Rheinische Konstruktivismus", der mehr oder weniger deutlich politisch motiviert sein kann, die Hauptströmung darstellt. Zum "harten Kern" dieser Richtung zählten Franz W. Seiwert, Heinrich Hoerle, Gerd Arntz und Otto Freundlich. Weitere Facetten im Spektrum der Stilrichtungen sind in Neuer Sachlichkeit, Surrealismus und Abstraktion zu finden. Die Gruppe hatte die Vision, innerhalb einer besseren Welt den Neuen Menschen für eine klassenlose Gesellschaft zu formen, wobei ihre politische Heimat zwischen Pazifismus, Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus angesiedelt war. Bei Betrachtung der Beziehungen der Künstler untereinander werden zum Teil neue Befunde miteinbezogen und speziell die Rollen der als "randständige Zugehörige" der Gruppe apostrophierten Kunstschaffenden Angelika Hoerle, Marta Hegemann, Hannes M. Flach und Franz J. Esser aufgezeigt. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Gruppe so gründlich zerschlagen, dass die Erinnerung an sie erst Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs allmählich wiedererwachte.