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Der Esquire verkündet es Anfang Januar 1959 auf seiner Titelseite: »The Golden Age of Jazz«. Und meint damit das Hier und Jetzt: »Now is the time!« Was für eine Prophezeiung! Denn Alben wie Kind of Blue und Mingus Ah Um, The Shape of Jazz to Come und Time Out, Moanin' und Giant Steps, die in den Monaten danach erscheinen, bilden bis heute den Kern des Jazzkanons. Im Rückblick ein >annus mirabilis<. Nur liegt noch keine dieser Platten vor, als der Esquire herauskommt. Wie kann das sein? Frédéric Döhl rekonstruiert die Soundscape des Jazz jener Ära. Und vermittelt hierüber, wie wichtig es ist, dem eigenen Gehör zu folgen, um die Geschichte einer Musik zu erzählen - auch im Zeitalter von TDM, KI und ChatGPT.
Frédéric Döhl (PD Dr. phil. Dr. iur.), geb. 1978, ist Strategiereferent der Deutschen Nationalbibliothek und Privatdozent am Institut für Theaterwissenschaft an der Freien Universität Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Kulturerbe und digitaler Wandel, Adaptation Studies, Genretheorie und -geschichte, Digital Humanities, Musikjournalismus und -vermittlung sowie Urheber- und Medienrecht. Sein Publikationsfokus liegt auf der Musikkultur ab 1990.