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So zahlreich die von mir geschilderten Fälle meines Freundes Sherlock Holmes auch sein mögen, so zahlreich sind auch jene Fälle, die ich meinen Lesern bislang nicht zu Gehör brachte.
Dies hat verschiedene Gründe. So ist Diskretion sowohl Holmes als auch mir sehr wichtig und wenn ein Klient darum bat, von den schriftlichen Erzählungen ausgenommen zu werden, kam ich dem stets nach.
Ein weiterer, vielleicht bedeutender Grund für das Geheimhalten gewisser Ereignisse findet sich in deren ... delikater ... Natur. Nicht selten wurde Holmes um die Aufklärung von Verbrechen gebeten, die direkt oder indirekt mit dem politischen Geschehen in Zusammenhang standen. Ein unbedachtes Wort ist in solchen Momenten in der Lage, Staaten an den Rand einer Krise zu führen. Selbst dann, wenn ein Fall einen eher nebensächlichen Eindruck auf den unbeteiligten Beobachter ausübt, vermag sich in ihm eine Brisanz zu verbergen, die selbst das Empire beschädigen könnte.
Ein solcher Fall ereignete sich im Jahre 1890 in London. Es ist mir erst jetzt möglich, davon zu berichten, denn vor Kurzem starb auch die letzte darin verwickelte Person, sodass nun kein Schaden mehr zu befürchten ist; weder für die Familien der Beteiligten, noch für die Regierung oder die Krone.
Ich lebte in dieser Zeit nicht mehr in der Baker Street 221b, besuchte meinen Freund jedoch regelmäßig in seiner Wohnung.
So auch an jenem Nachmittag.