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Über einen geschlechtergerechten Sprachgebrauch wird in Deutschland nun schon seit über 40 Jahren diskutiert. In Folge der Verbreitung gegenderter Formen (Wählende) und grascher Sonderzeichen (Dozent*in) ist der Ton der Debatte deutlich rauer geworden; die beiden ,Lager' stehen sich inzwischen nahezu unversöhnlich gegenüber und reden nicht selten aneinander vorbei.
Dieser Sammelband vereint Beiträge zu elf europäischen Sprachen, in denen sprachgeschichtliche Aspekte und die gegenwärtige Debatte so wertneutral wie möglich und unter Vermeidung von Polemik behandelt werden. Ziel des Bandes ist es, Denkanstöße zum komplexen Verhältnis
zwischen Genus und Geschlecht zu bieten und auf diese Weise zu einer gelasseneren und respektvolleren Debatte beizutragen.
Einen Einstieg in das Thema bietet der erste Beitrag zum Gendern in der Antike; es folgen Untersuchungen zu den Sprachen Deutsch, Englisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Russisch, Tschechisch und Finnisch.
Vincent Balnat lehrt seit 2009 deutsche Sprachwissenschaft und Grammatik am Département d'allemand der Université de Strasbourg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die gegenwärtige Entwicklung der Lexik im Deutschen und Französischen, die Deonomastik und die Geschichte der Germanistik im Elsass.
Barbara Kaltz lehrte bis 2010 Deutsche Sprache und Sprachwissenschaft an der Université de Provence (Aix-en-Provence). Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Sprachwissenschaft und des Fremdsprachenunterrichts.