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Begeistert von ihrer Fahrt zu den Wüsten und Kulturstätten Syriens gibt Gertrude Bell im Jahr 1907 das Buch "The Desert and the Sown" heraus. 1908 erscheint das Buch erstmals in deutscher Übersetzung und wird zum Klassiker der Reiseliteratur. Promedia ediert es im Jahr 1991 neu. 2015 wird Gertrude Bells Leben unter dem Titel "Queen of the Desert" von Werner Herzog verfilmt. In der Hauptrolle der Forscherin ist Nicole Kidman zu sehen.
Viele Orte, die Gertrude Bell vor über 100 Jahren besuchte, sind heute unzugänglich und nach Jahren des Bürgerkriegs zerstört. Somit kann das Buch auch über seine historische und archäologische Bedeutung hinaus als ein Dokument einer Zeit gelesen werden, in der der Nahe Osten nicht vom Krieg überzogen war und die in ihm lebenden Menschen miteinander auskamen. Bells politische Position als eine Agentin des britischen Geheimdienstes hinterlässt bei den Lesenden einen brisanten Beigeschmack, sind es doch auch heute wieder ausländische Mächte, deren Interessen die Entwicklung in der Region entscheidend mitbestimmen.
Gertrude Bell, 1868 als Tochter einer wohlhabenden Industriellenfamilie in Durham geboren, studiert Geschichte in Oxford. Ein akademischer Grad wird Frauen zu dieser Zeit noch nicht verliehen. Früh findet Bell Zugang zur arabischen und persischen Kultur, erlernt die Sprachen und wird zur Spezialistin für arabische Länder. Zusätzlich beschäftigt sie sich mit Archäologie. Ihr Arbeitsgebiet erweitert sich, als der britische Geheimdienst an sie herantritt. Ihr archäologisches Engagement verhindert, dass antike Kunstschätze des Irak in europäischen Besitz geraten. Im Alter von erst 57 Jahren stirbt Gertrude Bell 1926 einsam in ihrem Haus in Bagdad.