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Gerade die wichtigsten Probleme unserer modernen Gesellschaft, so scheint es, werden mehr als alle anderen verdrängt. Globale Protestbewegungen haben die zunehmend ungleicher werdende Vermögensverteilung angeprangert, gegen die unzureichende Klimapolitik protestiert und damit öffentliche Aufmerksamkeit erregt - aber sie sind weitgehend folgenlos
geblieben. Warum ist die linke Kritik so wirkungslos geblieben und weshalb hat stattdessen die extreme Rechte zunehmend an Boden gewonnen?
Gesa Lindemann führt aus, wie die linke Gesellschaftskritik ihre praktischen Handlungsoptionen verliert, solange sie verdrängt, dass die universalistische Orientierung am Ethos der Menschenrechte auf einen Staat mit einer überlegenen Zentralgewalt angewiesen ist. Sie bezeichnet dies als Gewaltparadox der Moderne. Um eine realistische, am Ethos der Menschenrechte orientierte Gesellschaftskritik zu verwirklichen, ist es nach Lindemann deshalb erforderlich, dieses Paradox praktisch zu gestalten, statt es zu ignorieren.
Der Text gewann 2023 den Essaypreis des Jakob-Fugger-Zentrums.
Gesa Lindemann ist Fellow am Max-Weber-Kolleg. Bis 2024 war sie Professorin für Sozialwissenschaftliche Theorie an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Das Soziale von seinen Grenzen her denken (2009), Weltzugänge. Die mehrdimensionale Ordnung des Sozialen (2014), Strukturnotwendige Kritik. Theorie der modernen Gesellschaft, Band 1 (2018) sowie Die Ordnung der Berührung. Staat, Gewalt und Kritik in Zeiten der Coronakrise (2020).