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Cape und zerdrückter Hut, Stockdegen und Zigarre. Er war ein Mann mit Stil. Und natürlich exzentrisch.
Anderes ist von seinen Geschichten nicht zu erwarten - darunter seine erst posthum veröffentlichten Kriminalnovellen, dem deutschen Leser bisher unbekannt.
In den letzten Monaten seines Lebens veröffentlichte Gilbert Keith Chesterton monatlich eine Kriminalnovelle im »Storyteller« - ihr Held ist ein seltsamer Regierungsbeamter namens Mr. Pond. Die Sammlung dieser acht scharfsinnigen und von Geistesblitzen erhellten Geschichten - Die Paradoxe des Mr. Pond erschien erst ein Jahr nach Chestertons Tod. Es ist Chestertons letzter literarischer Coup und wir wissen: nur in schlechten Detektivgeschichten ist die Lösung materieller Natur.
Ein Jahrzehnt zuvor erschien eine andere Sammlung von Kurzgeschichten, die Geschichten vom überspannten Bogen. Die Helden dieser Erzählungen geraten in bizarre Abenteuer, denn jede der Geschichten, geschrieben mit diebischer Freude am Paradoxen, Märchenhaften und Surrealen, handelt vom Umsetzen eines englischen Sprichworts in die Wirklichkeit - und Unmögliches wird möglich.
Nun also sind diese »unmöglichen« Geschichten endlich nach bald 90 Jahren ins Deutsche übertragen worden dank Boris Greff und Matthias Marx: Studienrat für Englisch der eine (Jahrgang 1973) und katholischer Priester (Jahrgang 1954) der andere, sind beide seit Jahren mit der Chesterton-Übersetzung befasst, zuletzt erschien von ihnen Die Unschuld des Kriminellen (2010). Für unseren neuen Band haben beide auch ein essayistisches Nachwort beigegeben.
Gilbert Keith Chesterton, 1874 in London geboren und 1936 dort gestorben, hat ein enormes erzählerisches und essayistisches Werk hinterlassen. Am bekanntesten sind »Der Mann, der Donnerstag war« (1908) und »Die Geschichten von Pater Brown« (1911 bis 1935). In der Anderen Bibliothek erschienen von ihm: »Ketzer. Eine Verteidigung der Orthodoxie gegen ihre Verächter« (Band 165, 1998) und »Orthodoxie. Eine Handreichung für die Ungläubigen« (Band 187, 2000)