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Als 1931 die Menschen in Massen gegen den §218 auf die Straße zogen, organisierte man in Berlin eine Ausstellung mit dem Titel "Frauen in Not". Von dieser ausstellungsgeschichtlich spektakulären Veranstaltung ausgehend, untersucht die Autorin die Wechselbeziehungen zwischen Kunst und den gesellschaftlichen Prozessen im Umfeld der Geburtenpolitik. Damit wird ein Forschungsgebiet geöffnet, in dem sich private und öffentliche Interessen sowie die Ansprüche weiblicher Autonomie und männlicher Macht konfliktreich verschränken. Es wird gezeigt, wie Käthe Kollwitz, die die menschliche Regeneration und ihre soziale Problematik zu einem zentralen Thema erhob, zur Leitfigur in den Auseinandersetzungen werden konnte. Unter dem Aspekt der Geburtenpolitik werden auch zu Hans Baluschek, Ernst Barlach, Otto Dix, Conrad Felixmüller, George Grosz, Sella Hasse, Katharina Heise, Hannah Höch, Hanna Nagel, Felix Nussbaum, Emy Roeder, Arthur Segal, Christoph Voll und Heinrich Zille neue Ergebnisse vorgestellt. Der Blick auf die künstlerischen und ideologischen Interaktionen erhellt eine brisante Phase in der Geschichte der Geschlechterverhältnisse im 20. Jahrhundert.