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Dieser Band versammelt sämtliche Schriften zur Musik von Günther Anders aus den Zwanziger- und Dreißigerjahren. Biographie und Werk des Philosophen erscheinen durch diese Texte in einem neuen Licht. Darüber hinaus liefert der Band einen wichtigen Beitrag zur musikphilosophischen Ideengeschichte.
Der umfangreichste und wichtigste Text ist die 1930/31 im Umfeld der Frankfurter Schule fertiggestellte Studie "Philosophische Untersuchungen über musikalische Situationen", die als Habilitationsschrift geplant war, von Anders aber nicht eingereicht wurde und unveröffentlicht blieb - nicht zuletzt, weil sie noch stark vom Einfluss seines ehemaligen Lehrers Martin Heidegger geprägt war. Ergänzt wird sie durch einige Aufsätze zur Musiksoziologie vom Anfang der Dreißigerjahre, als Anders mit Hanns Eisler in Kontakt stand, sowie einige bereits von ihm publizierte Beiträge - darunter eine Studie zum Hören impressionistischer Musik, ein Artikel über Musik und Radio, dem etwa Theodor W. Adorno einige Aufmerksamkeit gewidmet hat, sowie die "Pariser Musikbriefe" aus der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre. Die nach textkritischen Standards erstellte Edition macht einige wichtige Texte von Anders erstmals zugänglich. Ein Nachwort liefert dem Leser die nötigen Hintergrundinformationen.
Günther Anders (1902 - 1992) zählt zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Im deutschen Sprachraum ist seine geistige wie politische Radikalität ohne Beispiel. Sein Hauptwerk ist "Die Antiquiertheit des Menschen".
Reinhard Ellensohn ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an Forschungsprojekten zum Nachlass von Günther Anders am Institut für Philosophie der Universität Wien und Sekretär der Internationalen Günther Anders-Gesellschaft.