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Der Golem - ein früher Schauerroman der unbekannteren Art
Der namenlose Icherzähler träumt, ein Handwerker aus dem Prager Getto zu sein, der in zahlreiche Intrigen verwickelt wird, die ihn nicht nur des Mordes bezichtigen, sondern schließlich sogar an seiner eigenen Existenz zweifeln lassen. Es entsteht ein impressionistisches Vexierbild vor dem Hintergrund der Sage um den Golem.
Verwirrt? - Vom Autor gewollt.
Parallelen zu Kafkas unglücklichen Figuren liegen nah, auch hier sind die Handelnden nicht wirklich handelnd, sondern hilflos einer grundlos feindlichen Umwelt ausgesetzt. Meyrinks Golem ist ein Gespenst auf verschiedenen Wahrnehmungsebenen, das alle 33 Jahre im Prager Getto auftaucht, um Angst und Schrecken zu verbreiten.
Ein literarisches Experiment
1. Auflage
Umfang: 312 Normseiten bzw. 343 Buchseiten
Null Papier Verlag - www-null-papier.de
Gustav Meyrink (1868 - 1932), österreichischer Autor und Übersetzer, war der uneheliche Sohn eines Staatsministers und einer Hofschauspielerin.
Als einer der ersten deutschensprachigen Autoren verfasste Meyrink fantastische Romane. Während sein Frühwerk mit dem Spießbürgertum seiner Zeit abrechnete ("Des deutschen Spießers Wunderhorn"), befassten sich seine späteren Werke oftmals mit übersinnlichen Phänomenen und dem Sinn des Lebens ("Der Golem", "Das grüne Gesicht", "Der Engel vom westlichen Fenster").
Meyrink war Mitglied mehrerer Geheimbünde und behauptete, in telepathischem Kontakt mit Geistern zu stehen. Er nahm an spiritistischen Sitzungen teil - ein Hobby, dem viele Intellektuelle des begonnenen 20. Jahrhunderts frönten.