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In ihrem gesamten Tun steht die Kunstwissenschaft vor der epistemologischen Herausforderung eines Medienwechsels, wird doch der visuelle Gegenstand stets sprachlich verhandelt. Um die Tragweite kunstwissenschaftlicher Sprache zu ermessen, wird das Sprechen über Bilder in dieser Studie in einer engen Verschneidung von erkenntnistheoretischer Erörterung und wissenschaftshistorischer Darstellung betrachtet. Hierbei wird ein Modell entwickelt, das aufzeigt, wie sich das Verhältnis von Bild und Sprache historisch und methodisch bedingt in das Sprechen über Bilder einschreibt. Den historischen Ausgangspunkt für das Modell bildet der Bruch zwischen Bild und Sprache im 18. Jahrhundert, dem auch die Problematisierung des Sprechens über Bilder entspringt. Seine Fortführung findet das Modell in methodischen Diskursen der institutionellen Kunstwissenschaft: Sie reichen von der Grundbegriffsdiskussion zu Beginn des 20. Jahrhunderts über den Linguistic Turn zum Iconic Turn.
Gwendolin Julia Schneider studierte Kunstgeschichte, Germanistik und Klassische Archäologie an den Universitäten Tübingen, Utrecht und Hamburg und wurde an der Universität Hamburg promoviert. Während des Studiums und der Promotionszeit erhielt sie mehrere Stipendien (Studienstiftung des Deutschen Volkes, Landesgraduiertenförderung Hamburg und Deutsches Forum für Kunstgeschichte in Paris). Nach Stationen im wissenschaftlichen, musealen und archivischen Bereich ist sie in der Gleichstellungspolitik tätig.