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Im Mittelpunkt des vorliegenden Bandes steht die Untersuchung des Selbstverständnisses der praktischen Wissenschaften, wie es sich im 13. und 14. Jahrhundert im Umkreis der Höheren Fakultäten der Universität sowie insbesondere innerhalb der Philosophie artikuliert. Die Frage nach der Wissenschaftsfähigkeit des überlieferten juristischen und medizinischen Wissens sowie jene nach dem wissenschaftlichen Anspruch der Praktischen Philosophie, insbesondere der philosophischen Ethik, und der Theologie, verstanden als einer "scientia practica", beschreiben die Herausforderung, mit der sich die hier behandelten Autoren und Texte des Mittelalters beschäftigen. Insbesondere werden in den in diesem Band versammelten Einzeluntersuchungen die Beiträge von Albert dem Großen, Thomas von Aquin, Johannes Duns Scotus und Wilhelm von Ockham zur Frage einer philosophischen Begründung des Status des menschlichen Handlungswissens und der praktischen Wissenschaften gewürdigt.
"Mit Fug und Recht ist [...] zu sagen, dass die Publikation ihren Gegenstand beherrscht und dem Leser ein ebenso stringentes wie umfassendes (Orientierungs-)Wissen verschafft."
Oliver Hidalgo in: Philosophisches Jahrbuch, 118. Jg., 2 (2011)
"Deutlich wollen sämtliche Beiträge nicht etwa das sonst so weit verbreitete Cliché einer theorieverstiegenen Scholastik bedienen, sonder die praktischen Implikationen mittelalterlicher scholastischer Wissenschaftsbemühungen in den Blick nehmen. Damit vermögen sie das Verständnis und die Grundlegung eines letztlich neuartigen Begriffs der 'praktischen Wissenschaft' als eine originär mittelalterliche Leistung näher zu beleuchten."
Jürgen Miethke in: H-Soz-u-Kult, 17.04.2009