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Literarische Genussbibliothek.
Im Hädecke Verlag erschien 1931 in der Reihe »Der neue Lebensstil« ein kleines Büchlein, dessen Inhalt für "Tafelfreude & Geselligkeit" (so der damalige Untertitel) heute so gültig ist wie damals.
Neben Texten zur Theorie, beinhaltet das Buch auch einige Rezeptvorschläge bis hin zu Speisezetteln mit einfachen Weinvorschlägen.
Hans Balzli macht als Gastrosoph aus einem einfachen Rezept für bunten Kartoffelsalat ein kleines Ereignis, indem er ihn mit einer Flasche Champagner aufgießt, 10-12 Stunden ziehen lässt und erst danach mit Olivenöl und Zitronensaft sowie Salz, Pfeffer und Senf anmacht. Ebenso kommen auch heute wiederentdeckte alte Gemüsesorten wie Stachys, Karde oder Haferwurz in den vergnüglich zu lesenden Rezepten vor.
Heutzutage kann man Gastrosophie an der Universität Salzburg studieren. Damals wie heute geht es um die Frage, wie Ernährung interdisziplinär betrachtet und in einen gesellschaftlichen, ganzheitlichen Kontext gestellt werden kann. Welche ethischen und politischen Aspekte bringt unsere Ernährung mit sich? Nicht erst seit Entdeckung des ökologischen Fußabdrucks stellen sich Menschen die Frage, wie sich ihre Art zu ernähren auswirkt: auf sich selbst und auf die Welt.
Hans Balzli (1893-1959) war ein Schweizer Arzt und Homöopath. Er studierte Medizin an den Universitäten Straßburg und Leipzig und promovierte 1920 in Leipzig. Er war aktives Mitglied der Reformbewegung und Verfasser vieler Schriften über Ernährung.