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Goethes "Faust" ist von einer kaum fassbaren Aktualität. Denn von nichts Geringerem handelt Goethes Hauptwerk als von diesem uns alle beschäftigenden Dogma der Moderne: Das Wachstum der Wirtschaft ist der Maßstab für die Entwicklung der Menschheit. Er deutet den "Faust" als Werk über die Kräfte der Alchemie, und er legt bestechend dar, dass der "Faust 2" ein böses Märchen über die vergebliche Suche nach der einfachen Geldvermehrung ist. Carl Friedrich von Weizsäcker forderte die Leser auf: "Ich kann nur sagen: Nimm und lies!" Der Nationalökonom Hans Christoph Binswanger führt mit der neuen Ausgabe von Geld und Magie seine Auslegung des Faust noch näher an die tagesaktuellen Debatten heran - und verblüfft abermals mit seiner Auslegung des Hauptwerkes der deutschen Literatur, denn als Wirtschaftsfachmann wurde Goethe bisher nicht wahrgenommen.
Hans Christoph Binswanger, geb. 1929, wurde 1969 als ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an die Universität St. Gallen berufen. Sowohl in der Lehre als auch als geschäftsführender Direktor der Forschungsgemeinschaft für Nationalökonomie sowie danach als Direktor des Instituts für Wirtschaft und Ökologie entwickelte er sich zu einer der prägenden Persönlichkeiten der Universität. Professor Binswanger hat bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht, unter anderem den Essayband "Die Glaubensgemeinschaft der Ökonomen", der ebenfalls im Murmann Verlag lieferbar ist. Sein Buch "Geld und Magie" erschien in englischer Sprache unter dem Titel "Money and Magic". Für seine Arbeit wurde der Autor 1980 mit dem Bundesnaturschutzpreis und 1986 mit dem Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz geehrt.