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Im Anschluss an Band 1 zu den theoretischen Grundlagen behandelt Band 2 die empirischen Befunde zu den Effekten der Leistungsdifferenzierung auf Bildungserfolg, Bildungsgleichheit und Bildungsgerechtigkeit. Nach einer Übersicht über die wichtigsten empirischen Beiträge der soziologischen Mobilitätsforschung seit den 1970er Jahren, den PISA-Studien seit 2000 und der empirischen Bildungsforschung bis jetzt bietet Band 2 eine eigene empirische Analyse für die deutschen Bundesländer auf der Datenbasis der »National Educational Panel Study« (NEPS). Das Ergebnis bestätigt in breitem Umfang, dass die geläufige Auffassung nicht zutrifft, wonach insbesondere in Deutschland die frühe und strikte Differenzierung in unterschiedliche Bildungswege das Leistungsniveau nicht verbessere, sondern eher die soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit im Bildungserfolg verstärke. Es zeigt sich darüber hinaus, dass die kognitive und soziale Heterogenität der Schulen und Schulklassen die Probleme der »Bildungsarmut« und Bildungsungleichheit wohl nicht lösen können, sondern sie, im Gegenteil, eher verstärken.
Hartmut Esser, Prof. Dr., lehrte an der Universität Mannheim Soziologie und Wirtschaftstheorie.