Hermann Lenz

Schwarze Kutschen

Erzählung.
kartoniert , 188 Seiten
ISBN 3458243704
EAN 9783458243700
Veröffentlicht Juni 2024
Verlag/Hersteller Insel Verlag GmbH
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Beschreibung

Schwarze Kutschen prägen im Wien nach der Jahrhundertwende das Stadtbild. Täglich sieht August Smekal diese Gefährte an dem Mietshaus vorbeifahren, in dem er als Hausmeister mit seiner Frau und Enkelin lebt. Seine Tochter Anna tritt als Sängerin in einem Hotel auf und hat ihre Tochter Marie in die Obhut ihrer Eltern gegeben. Sie kämpft gegen gesellschaftliche Konventionen und für ihre eigene Freiheit. Als sie Major Rothmund kennenlernt, gerät sie in eine brüchige Welt zwischen geflohenen russischen Anarchisten, der geordneten Habsburg-Monarchie und undurchsichtiger Spionage. Der Major überredet Anna Smekal zu einer Gesangstournee durch Russland, auf der sie Kontakte zu Revolutionären aufnehmen soll. Während ihrer Tournee begegnet ihr ein ganzes Kaleidoskop der den Umsturz vorbereitenden Kräfte und sie muss die Erfahrung machen, dass es schwarze Kutschen nicht nur in Wien gibt - ein Symbol für düstere Entwicklungen.
Schwarze Kutschen
erzählt von einer Epoche des Umbruchs und richtet damit den Blick nicht nur auf die ihrem Ende entgegengehende k.u.k. Monarchie, sondern auch - in eindringlichen, distanzierend-einfühlsamen Sätzen - auf den Ursprung unserer »modernen Zeiten«.

Portrait

Hermann Lenz wurde am 26. Februar 1913 in Stuttgart geboren und starb am 12. Mai 1998 in München. Nach dem Abitur im Jahr 1931 studierte Lenz Theologie in Tübingen und anschließend von 1933 bis 1940 Kunstgeschichte, Archäologie und Germanistik in Heidelberg und München. Von 1940 bis 1946 war er als Soldat in Frankreich und Russland stationiert und kurze Zeit in amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Seine schriftstellerische Arbeit begann Lenz 1946 in Stuttgart. Im selben Jahr heiratete er die Kunsthistorikerin Hanne Trautwein. Zu seinen Hauptwerken gehören die Romane Andere Tage und Neue Zeit um sein Alter Ego Eugen Rapp. Von 1951 bis 1971 war Lenz Sekretär des Süddeutschen Schriftstellerverbandes.1972 begegnete er zum erste Mal Peter Handke. Ab 1975 lebte Lenz in München. Er erhielt zahlreiche Preise für seine Werke.