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Das vorliegende Buch ist mehr als nur die Biografie einer vergessenen österreichischen Künstlerin des 20. Jahrhunderts. Es ist außerdem ein Beitrag zur Sichtbarmachung von Frauen in der Kunstgeschichte und zur wissenschaftlichen Einbettung ihrer künstlerischen Leistungen in den fachlichen Diskurs.
Irma Trattner begibt sich auf die Spuren von Margareta Berger-Hamerschlag (1902-1958), jener jüdischen Malerin, Graphikerin und Schriftstellerin, deren bewegtes Leben stellvertretend für die Krisen und Umwälzungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts steht. Nach ihrer Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule wanderte sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Architekten Josef Berger, nach Palästina (1934) und anschließend nach Großbritannien (1936) aus. Neben der Malerei war sie als Schriftstellerin und Kunstlehrerin in Londoner Jugendclubs tätig. Ihr künstlerisches Schaffen ist vielfältig und setzt sich über Gattungs- und Genregrenzen hinweg. Ihre frühen Graphiken sind vom deutschen Expressionismus beeinflusst und üben oft Kritik an den herrschenden politischen und sozialen Verhältnissen. In ihren Aquarellen, Buchillustrationen und Ölbildern wird eine andere Facette ihres künstlerischen Schaffens deutlich. Margareta Berger-Hamerschlag ist eine von zahlreichen Frauen, die von der Kunstgeschichte marginalisiert oder vergessen wurden und die es heute neu zu entdecken gilt.
Irma Trattner ist Kunsthistorikerin und Kulturwissenschaftlerin. Von 1996-2004 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien tätig. Sie lehrte an der Universität Salzburg und war Hochschullehrerin in Linz.