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Was in den neunzehn Kapiteln des Buches konkret anschaulich wird. ist prinzipieU und daher mehr abstrakt in der Einleitung dargelegt. Sie mag manchem Leser als Schlusswort dienlicher sein. J. B.-V. EINLEITUNG Kunst ist die Urkunde des Mensehen zu allen Zeiten und allerorten, die ursehriftliche Beglaubigung seines Wesens. Der Mensch bedarf ihrer offen bar schon in seiner primitiven Existenz. Bevor er einer anderen zureichen den Sprache machtig ist, spricht er in ihr und hart nieht auf, sich in ihr zu aussem, nachdem er langst uber andere Ausdrucksweisen verfugt. Weil sie ihm unentbehrlich ist, beh~ilt er sie auch dann noch bei. Sie ist somit das ureigene Idiom des Menschen. Was nirgends sonst sich bekundet, bezeugt sie; mehr als der Mensch versteht, gesteht sie. Sie bekennt sein Wunschen und sein Bangen, seinen Drang und seine Bedrangnis. Der klaren Bewusstheit geht die Kunst voran, und sie geht uber die Bewusstheit hinaus. Zusammenhange, die weder aus praktiseher Erfahrung noch als gedankliche Folgerung sich er geben, deckt sie auf. Durch sie wird Verborgenes ansehaulich. Das Wort benennt, es weist, es deutet auf etwas hin; das Kunstwerk ist, was es bedeutet. Durch ein gestaltetes Lautbild, durch rhythmische und klangliche Form, das heisst durch ein Idiom anderer Spannweite, eigener Bewegtheit und unmittelbarer Wirkung schenkt Dichtkunst der Wortsprache das Verma gen, Unaussprechliehes zu aussem. Wortspraehen der VOlker sind sehr verschieden, und oft bezeichnet bei demselben Volke dasselbe Wort im Laufe der Zeiten sehr Verschiedenartiges. Dieses babylonische Sprachgewirr erschwert die Verstandigung.