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Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 3,0, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner neuen Position als Kaiser des Heiligen römischen Reichs deutscher Nation verabschiedete Karl auf zwei Hoftagen in Nürnberg 1355/56 und Metz 1356/57 mit der Goldenen Bulle ein Gesetzbuch, welches bis zum Ende des Reiches 1806 Gültigkeit behielt. Zentrales Thema der Goldenen Bulle war die Regelung der Wahl des römischen Königs, um zukünftig Gegenkönige zu verhindern, aber Thema waren auch weitere reichspolitische Aspekte.
Die Frage wie es nun genau zur Verabschiedung eines solch bedeutenden Gesetzeswerks kam, soll im Folgenden hauptsächlich anhand des Verlaufes des Nürnberger Hoftages und mit einem Ausblick auf den Hoftag in Metz untersucht werden. Die genaue Einteilung der einzelnen Phasen wird sich dabei an Hergemöllers Dissertation "Der Nürnberger Reichstag von 1355/56 und die 'Goldene Bulle' Karls IV." orientieren.
Das Jahr 1356 bot im Heiligen römischen Reich deutscher Nation eine Situation, die es seit der Herrschaftszeit Friedrich II. so nicht mehr gegeben hatte. Mit der Kaiserkrönung Karls IV. herrschte zum ersten Mal seit über einhundert Jahren wieder ein vom Papst anerkannter römischer Kaiser im Reich. Karls Vorgänger, Ludwig der Bayer, hatte sich gegen den Willen des Papstes vom römischen Volk zum Kaiser wählen lassen und stand seitdem in Konflikt mit der Kurie. In dieser angespannten Lage ernannten die Kurfürsten Karl zum Gegenkönig. Nachdem dieser sich gegen alle Widerstände durchgesetzt hatte, zog er 1355 nach Rom und wurde durch den Papst zum Kaiser gekrönt.