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»Jelena Kostjutschenko ist für viele junge Menschen bereits jetzt die Ikone des kritischen Journalismus in Russland.« (Bayern 2)
Wie lebt es sich eigentlich in Russland? Wie sieht der Alltag der Menschen jenseits der Moskauer Mittelschicht aus? In dreizehn packenden Reportagen zeigt Jelena Kostjutschenko eine Welt, die Leserinnen und Lesern in Westeuropa ansonsten verborgen bleibt: die Lebensrealität der Ausgegrenzten und Ausgeschlossenen, deren Stimme unterdrückt werden soll.
Die Reportagen, entstanden seit 2008, zeichnen ein eindrucksvolles, vielschichtiges Bild ihres Heimatlandes, das sich zu einem zunehmend autoritären, homophoben Staat entwickelt. Kostjutschenko berichtet über obdachlose Kinder, die sich in der Ruine eines verlassenen Krankenhauses in Moskau eingerichtet haben, besucht zwölf Jahre nach der Geiselnahme die Stadt Beslan, erzählt vom Leben im russischen Hinterland, wo kriminelle Banden, Oligarchen und Provinzfürsten das Sagen haben, begleitet eine 24-Stunden-Schicht in einem Moskauer Polizeirevier und verschafft sich Zutritt zu einem von der Öffentlichkeit abgeschirmten geschlossenen Heim für psychisch Kranke. Sie berichtet von der Annexion der Krim, dem Krieg im Donbass und aus dem belagerten ukrainischen Mykolajiw.
Eingebettet werden die Reportagen in sehr persönlich geschriebene Essays, in denen sich die Geschehnisse in Kostjutschenkos eigenen Erfahrungen spiegeln: als junge, lesbische Frau, die während des Aufstiegs von Wladimir Putin erwachsen wird, als LGBTQ-Aktivistin, die bei Demonstrationen wiederholt brutal angegriffen wird, und als Reporterin der Nowaja Gaseta, die die Ermordung von sechs Kolleginnen und Kollegen miterlebt hat.
Jelena Kostjutschenko, geboren 1987, ist eine der bekanntesten Investigativjournalistinnen Russlands. Ihre Themen sind die politische Repression und die Korruption in ihrem Heimatland. Sie berichtete über Menschen, die von der russischen Regierung zunehmend brutal an den Rand gedrängt werden: über streikende Arbeiter, Obdachlose, Menschen mit Behinderungen und LGBTQ-Aktivsit*innen. Sie war die Erste, die über Pussy Riot schrieb, und wurde mehrfach verhaftet und misshandelt. Seit ihrem 17. Lebensjahr arbeitete sie für die Nowaja Gaseta, die wichtigste unabhängige Zeitung Russlands, die seit März 2022 nicht mehr gedruckt werden darf. Sie wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Gerd-Bucerius-Förderpreis Freie Presse Osteuropas, dem European Press Prize und dem Paul Klebnikov Civil Society Fellowship. Da Kostjutschenko wegen ihrer Kriegsberichterstattung aus Mykolajiw und Cherson eine langjährige Haftstrafe droht, lebt sie mittlerweile im Exil.