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Johanna und Emil sind ein junges Paar. Er ist Däne, sie Schwedin. Als Johanna eine Nachricht
auf Emils Handy von dessen aus Oslo stammender Ex-Freundin Nora entdeckt, löst
deren Facebook-Profil bei ihr eine heftige Identitätskrise aus: Nora ist alles, was Johanna
glaubt, nicht zu sein - schön bis zur Perfektion, ein Liebling der sozialen Medien, umgeben
von strahlenden Menschen, kurz: vom Glück berührt.
Von Eifersucht gepeinigt, beginnt Johanna, die seit ihrer Jugend heftige Unterleibsschmerzen
plagen, Nora in deren digitaler Welt nachzuspüren. Es scheint, als tue sie alles
dafür, sich selbst bei ihrem Versuch, Nora so nahe wie möglich zu kommen, zu verlieren.
Als schließlich bei ihr Endometriose diagnostiziert und eine Operation erforderlich wird,
ändert sich Johannas Blick auf ihren Körper, ihr Selbstverständnis und ihren Lebensentwurf
radikal.
Die schwedische Autorin Johanna Frid beleuchtet mit ihrem autofiktional gewürzten
Debüt das Verhältnis zwischen Körper und digitaler Welt aus einer unerwarteten Perspektive
neu. Im Ton einer schwarzen Komödie geschrieben, spart ihr Roman dabei nicht
mit fein geschliffen Kommentaren zu den aktuellen Fragen und Lebenswirklichkeiten junger
Menschen und ihrer Sinnsuche. Und schenkt uns wie nebenbei noch einen Einblick in
skandinavische Identitätsdiskurse.
JOHANNA FRID, geboren 1988 in Stockholm,
studierte an der dortigen Södertörns
Högskola Philosophie und im
Anschluss Kulturvermittlung an der Syddansk
Universitet in Odense. 2017 publizierte
sie zusammen mit Gordana Spasic
ihren ersten, in einer Mischung aus
Schwedisch und Dänisch verfassten Gedichtband
Familieepos, der für den Katapultpriset
und den Sveriges Radios Lyrikpris
nominiert wurde. 2018 erschien dann ihr
mit dem renommierten Dagens Nyheters
Kulturpris 2019 ausgezeichneter Debütroman
Nora eller Brinn Oslo brinn, 2023 ihr
zweiter Roman Haralds Mamma.