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Interaktive Kunst: ein ehemals viel genutzter Begriff ist in die Jahre gekommen. Und hinter den abgelegten Verwendungen eines vornehmlich technisch dominierten Terminus taucht eine reiche Kulturgeschichte auf: vom Bildhauer, der auf einem Marktplatz in der Antike probehalber nach Zuruf aus dem Publikum arbeitet, über die mittelalterlich-theologische Deutung der Porträtaugen, die den Betrachter überallhin im Raum verfolgen, bis zu den verschiedenen Autonomiegraden und Einfussmöglichkeiten, mit denen Künstler aus dem 20. Jahrhundert ihr Publikum beteiligen. Die Studie begibt sich auf Spurensuche und findet wichtige Hinweise, verschüttete Quellen und überraschende Zusammenhänge. Im Wurzelwerk zwischen Religion, Politik, Wirtschaft, Musik, Theater und Literatur ergeben sich vielfältige Verbindungen, mit erheblichem Einfuss für die bildende Kunst. Und dabei wird auch klarer, in welch wechselhaftem Rollenspiel ihre Akteure stehen: die Betrachter, Künstler, Kritiker, Kunden und andere gekrönte Häupter. Am Ende dieses Sternmarsches fndet keine wuchtige Manifestation statt, doch hat man etwas an Höhe gewonnen. Der Überblick fällt von hier zwar leichter, aber das Gebiet erweist sich als erstaunlich weitläufg und unwegsam.
Dr. Johannes Stahl, 1958 geboren, ist Kunsthistoriker. Sein Studium in Bonn und Marburg schloss er nach Forschungsaufenthalten in Paris und New York mit einer Dissertation zu Graffti ab. Stahl lehrte unter anderem an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Während seiner langjährigen Leitung der Artothek im Bonner Kunstverein beteiligte er sich an der Gründung des Artothekenverbands Deutschland und ist seit 2000 dessen Vorsitzender. 1998/99 war er Landeskurator für Sachsen-Anhalt. Seit 1984 publizistisch aktiv, berät er heute auch Verbände, Kunstinstitutionen, Kommunen und Länder.
Das besondere Augenmerk Stahls gilt allen Bereichen und Mechanismen, in denen Kunst öffentlich wird, der Vermittlung generell sowie den Rahmenbedingungen, welche der institutionelle, soziale oder urbane Raum dafür zur Verfügung stellt.
Neben zahlreichen Katalogen und Texten zu Künstlern erschienen von ihm Bücher zu Graffti und Street Art (1989, 2009) sowie Kataloge zu langfristig angelegten Vermittlungs- und Ausstellungsprojekten:
mitteln. raum vor ort, Bonn 1997; Verlängerte Frohe Zukunft, Halle 1999; Giveaways, Bonn / Leipzig 2002; Was ist ein Skulptur Projekte?, Münster 2007