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1975 lebte Mao noch, als Johnny Erling zum Studium in die bäuerlich geprägte Hauptstadt Peking kam. In den vier Jahrzehnten, in denen er den atemberaubenden Umbau der alten Kaiserresidenz zur hypermobilen Weltmetropole begleitete, verdreifachte sich die Einwohnerzahl beinahe. Seine schier unglaublichen Pekinger Geschichten handeln vom erstmals realisierbaren Aufstieg für den Einzelnen.Er besucht den Kinovorführer Zhang Yuxi, der aus seinem Kollektivdorf den Bauch von Peking machte, den Sammler Pan Yong, der seine private Galerie mit märchenhaften kaiserlichen Schätzen, von denen nur wenige wissen, eröffnete, und trifft Liu Yang, der erfolgreich in Frankreich studierte, sich in korsischen Käse verliebte und heute der "Fromager de Pékin" ist. Weitere kuriose Geschichten, etwa über den Feldzug aller Pekinger gegen die Spatzen, zeichnen das schwierige Umfeld nach, in dem es zur Mär der chinesischen Tellerwäscher kam.
Johnny Erling, geboren 1952, hat in Frankfurt und an der Universität Peking studiert. 1980 bis 1982 war er Lektor am Pekinger Marx-Engels-Institut. Von 1985 bis 1990 war er Korrespondent der "Frankfurter Rundschau", seit 1997 ist er Korrespondent für "Die Welt" und "Der Standard" in Peking, wo er mit seiner Frau, der Germanistin Zhao Yuanhong, lebt.