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Ist es nicht ein Verstoß gegen ethische Bildungsprozesse, gar ein Tabu, über Begehren in der Vermittlung zu schreiben und dies im Kontext Schule? Ist ein Sprechen darüber nicht potentiell der Gefahr ausgesetzt, ein hegemoniales Geschlechterverhältnis zwischen Lehrer_innen und Schüler_innen zu aktualiseren? Wie Judith Klemenc in einer Verschränkung von Theorie und Praxis allerdings deutlich macht, ist ein Begehren unabdingbar für ein künstlerisches Arbeiten mit Schüler_innen. Diesbezüglich macht sie ein Begehren fruchtbar, das sie als ein Begehren nach einer Verwandtschaft mit befremdenden Andersheiten erläutert, in der radikalen Konsequenz, mit einem lacanianischen und nicht minder einem heteronormativen Begehrensbegriff zu brechen. Von da aus plädiert sie für eine Anerkennung von Andersheiten im Anderen, die, wie anders, auch mit einer Anerkennung von Unerkenntlichem korrespondiert und gerade darin und daraus transformatorische Bildungsprozesse eröffnet, um Welt- und Selbstverhältnisse neu und anders auszuverhandeln.