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In der pädagogisch-psychologischen bzw. erziehungswissenschaftlichen Forschung verdichten sich in den letzten beiden Jahrzehnten Hinweise, dass insbesondere die Interaktion zwischen Schulkind und Lehrkraft eine bedeutende Rolle für die Emotionen und die Emotionsregulation der Schulkinder im Unterricht innehat. Dennoch wurden diese drei Komponenten - Emotionen, Emotionsregulation und Lehrkraft-Schulkind-Interaktion - bislang noch nicht im Rahmen einer umfassenden Grundlagenstudie gemeinsam betrachtet.
Mit dem Ziel der integrativen Modellbildung wurden daher 31 Interviews mit Lehrkräften der Primarstufe in einem komplexen, multi-methodologischen Analyseprozess mit zusammenfassender Inhaltsanalyse, Heuristik, strukturierender Inhaltsanalyse sowie quantitativer Inhaltsanalyse mit Variablentransformation und deskriptiven Statistiken neben binärlogistischen Regressionsanalysen untersucht.
Durch das hierbei entwickelte, ausdifferenzierte und erstmals erprobte LEmoR-TSI-Modell (Learning and Performance Emotions, Emotion Regulation - Teacher- Student Interaction) konnte nun entschlüsselt werden, wie Lehrkraft und Schulkind in emotionsspezifischen Unterrichtssituationen miteinander interagieren und welche Funktion dem Emotionsregulationsverhalten zukommt.
Juliane Schlesier, Dr. phil., M. Ed., Jg. 1985. Nach dem Abschluss des theoretischen Teils des Humanmedizinstudiums an der Universität Göttingen wechselte sie die Fachrichtung und studierte Deutsche Philologie und Biologie auf Lehramt an der FU Berlin, der Universität Bremen und der Universität Oldenburg. Anschließend war sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin in der Empirischen Lehr- und Lernforschung sowie der Pädagogischen Psychologie an der Universität Oldenburg tätig und promovierte dort 2020. Aktuell forscht sie im Rahmen ihrer Habilitation an der Universität Oldenburg, ihre Forschungsschwerpunkte sind Emotionen, Emotionsregulation, Lehrkraft-Schulkind-Interaktionen, digitale Bildung und quantitative sowie qualitative Forschungsmethoden.