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Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau,
Die Mutter der Kinder,
Und herrschet weise
Im häuslichen Kreise,
Und lehret die Mädchen
Und wehret den Knaben,
Und reget ohn' Ende
Die fleißigen Hände,
Und mehrt den Gewinn
Mit ordnendem Sinn
[...]
So beschreibt der deutsche Dichter Friedrich Schiller in seinem Gedicht Das Lied von der Glocke den Wirkungskreis der Frau. Meisterhaft wird das Ideal der Hausfrau gezeichnet, in dem sich die weiblichen Tugenden erschöpfen.
Über Jahrhunderte hinweg war die Rolle der Frau festgefahren und in Klischees verhaftet. "Ihre Minderwertigkeit, ihre Abhängigkeit [war] eine ausgemachte Sache" , stellt Simone de Beauvoir in ihrem Werk Das andere Geschlecht fest. Schon Aristoteles ist der Ansicht, dass das Weib nur dadurch Weib ist, dass ihm bestimmte Eigenschaften fehlen und man folglich "das Wesen der Frau als etwas natürlich Mangelhaftes sehen [müsse]." Thomas von Aquin, einer der wirkmächtigsten Philosophen und Theologen der Geschichte, schließt sich dieser Auffassung an und gibt zu bedenken, dass die Frau lediglich ein "verfehlter Mann", "ein zufälliges Wesen" sei.
Viele Zeitalter hindurch verharrte die Frau in absoluter Untertänigkeit unter dem Mann. Die Macht der Freiheit hat sie lange nicht empfunden, denn die menschlichen Möglichkeiten, die jedem Individuum die Chance auf Selbstverwirklichung und Selbstbestimmung gewähren, waren ihr nicht immer gegeben. In ihrem Schicksal ,Ehe', das die Gesellschaft traditionsgemäß für das weibliche Geschlecht bereit hielt , stand die Frau ganz im Dienste des Mannes und der Familie.