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Ein deutsch-jüdischer Spitzensportler und Intellektueller im Zeitalter der Extreme.
Alex Natan (1906-1971) - jüdisch-deutscher Spitzenleichtathlet und Journalist - ist eine noch kaum beleuchtete, doch faszinierende Persönlichkeit: Der homosexuelle Spitzensportler war 100-Meter-Sprint-Staffelweltrekordler, gehörte zum Berliner Kreis um Alfred Flechtheims Zeitschrift Querschnitt, studierte bei Alfred Weber in Heidelberg, setzte sein Leben im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aufs Spiel, war in einen mysteriösen Kriminalfall im Londoner Exilmilieu verwickelt, durchlitt vier entbehrungsreiche Jahre in der Internierung und wurde nach dem Krieg ein bekannter deutscher Publizist.
Kay Schillers Biographie fängt ein großes Geschichtspanorama ein, indem sie ganz unterschiedliche Themenbereiche miteinander verbindet: Sport und Kultur in der Weimarer Republik, Antisemitismus, Homosexualität und Verfolgung, die Kriegszeit in Deutschland und Großbritannien sowie die ersten Jahrzehnte der Bonner Republik.
»Alex Natan ist ein perfekter Reiseführer durch das turbulente 20. Jahrhundert, dessen Leben alles das reflektiert, was das 20. Jahrhundert in positiver wie negativer Hinsicht auszeichnet: Aufstieg des Sports zu einem omnipräsenten Kulturphänomen; selbstbestimmte Sexualität; Erfahrung des Exils und Antisemitismus.«
Wolfram Pyta
»Kay Schiller hat es geschafft, die Biografie einer Person »aus der zweiten Reihe« zum Spiegel einer Epoche aufzuwerten.«
Moshe Zimmermann
Kay Schiller, geb. 1962, ist Professor of Modern European History an der Universität Durham in Nordengland und Herausgeber der Zeitschrift 'Sport in History'. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Kultur- und Sportgeschichte, darunter: The FIFA World Cup 1930-2010. Politics, Commerce, Spectacle and Identities (Mithg., Wallstein 2014); WM74. Als der Fußball modern wurde (2014); München 1972. Olympische Spiele im Zeichen des modernen Deutschland (Co-Autor, Wallstein 2012).